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VBL in DFL-Statuten: "Es wird keinen Zwang geben"

Virtueller Fußball wird zum B-Kriterium

VBL in DFL-Statuten: "Es wird keinen Zwang geben"

Andreas Heyden lieferte Hintergründe zur Aufnahme der VBL in die DFL-Statuten.

Andreas Heyden lieferte Hintergründe zur Aufnahme der VBL in die DFL-Statuten. DFL

Schon im Dezember 2021 hatte die DFL angekündigt, die VBL in den eigenen Statuten verankern zu wollen. Am Montag wurde auf der DFL-Mitgliederversammlung von den Klubs der Bundesliga und 2. Bundesliga der entsprechende Beschluss gefasst. Die VBL wird zur "dritten Wettbewerbsmarke in Statuten, Präambel und Lizenzierungsordnung".

Diese Entwicklung bezeichnete Andreas Heyden, Geschäftsführer der DFL Digital Sport GmbH und exekutiver Vizepräsident der Digital Innovations DFL Group, tags darauf als "Höhepunkt der Arbeit eines sehr großen Teams". Gleichzeitig negierte er die Befürchtungen, die VBL würde somit zum Zwang für alle Fußballvereine der DFL.

Trotzdem werden "Folgen" besprochen

"Es wird keinen Zwang geben", stellte Heyden bei der virtuellen Medienrunde vor dem VBL Grand Final klar. Die VBL wird ein sogenanntes B-Kriterium und als solches keinen Einfluss auf die Lizenzerteilung eines Klubs für die Bundesliga oder 2. Bundesliga besitzen. Was nicht bedeutet, dass sie weiterhin auf freiwilliger Basis abläuft.

Heyden und die DFL wollen mögliche "Folgen" einer Nicht-Teilnahme an der VBL "in den nächsten Jahren mit den Klubs besprechen." Existenzielle Ausmaße sollen die Sanktionen allerdings nicht annehmen. Zudem sollen sie sich nicht "auf den Spielbetrieb und Wettbewerb in der Bundesliga und 2. Bundesliga auswirken".

DFL will die Klubs "noch mehr motivieren"

In Kraft tritt die VBL als B-Kriterium erst zur Saison 2023/24, die kommende Spielzeit ist noch vollständig freiwillig. "Wir sind sehr glücklich über diesen Schritt. Ich glaube, es spiegelt den Einsatz der Spieler, der Klubs, aber auch der Liga wider", meinte Heyden. Die Aufnahme solle "noch mehr Klubs motivieren, am Wettbewerb teilzunehmen".

Für die DFL geht es in erster Linie um erhöhte Verbindlichkeit und Anerkennung: "Ich glaube, das Wichtigste ist, dass es von den Managern des klassischen Fußballsports, die diese Entscheidung getroffen haben, anerkannt wird." Heyden betonte zudem die "Relevanz in der Jugendzielgruppe, die man heutzutage nicht mehr wegdiskutieren kann".

Kein Zusammenhang mit EA-FIFA-Trennung

Auch bei den Gründen für diesen Schritt wird in diese Richtung argumentiert. "Es gibt eine klare Nachfrage am Markt. Auf der einen Seite Menschen, die das Spiel FIFA spielen wollen. Auf der anderen Seite Fans, die sich diese Spiele anschauen wollen", sagte Heyden. Ein Zusammenhang mit der Trennung von EA und FIFA besteht jedoch nicht.

Entwickler und Weltverband gehen nach FIFA 23 getrennte Wege. Der kanadische Publisher hat mit EA SPORTS FC bereits ein Nachfolgeprodukt angekündigt, auch die FIFA möchte 2024 eine eigene Fußball-Simulation auf den Markt bringen. Mindestens die mittelfristige Zukunft der VBL gehört dem bisherigen Vertragspartner EA SPORTS.

"Das ist für die nächsten Jahre kein Thema", unterstrich Heyden daher. Die VBL-Aufnahme in die DFL-Statuten habe außerdem nicht zur Folge, dass Vereine wie der FC Bayern München ihre Marketing-Deals mit anderen Anbietern wie eFootball-Entwickler Konami beenden müssen - eine inhaltliche Exklusivität scheint nicht vorgesehen.

Niklas Assfalg

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