Weltmeisterschaft

Nur Ehliz trifft: DEB-Team unterliegt den USA deutlich

Deutschland hält nur 40 Minuten lang gut mit

Nur Ehliz trifft: DEB-Team unterliegt effizienten USA deutlich

Eiskalt ausgekontert: Michael Kesselring (li.) überwindet den deutschen Keeper Mathias Niederberger zum 2:0 für die USA.

Eiskalt ausgekontert: Michael Kesselring (li.) überwindet den deutschen Keeper Mathias Niederberger zum 2:0 für die USA. AFP via Getty Images

Im Vergleich zum 6:4-Auftaktsieg gegen die Slowakei am Freitag baute Bundestrainer Harold Kreis sein Team auf vier Positionen um: Denn Fabio Wagner und Max Szuber, die beide gegen die Slowaken Blessuren erlitten hatten, wurden nicht aufboten. Gleiches galt für Nico Sturm im Angriff. Nachnominiert wurden die bereits nach Ostrava mitgereisten Colin Ugbekile und Maximilian Kastner. Im Tor erhielt 24 Stunden nach der Auftaktpartie erwartungsgemäß Mathias Niederberger seinen ersten Einsatz an Stelle von Philipp Grubauer.

Stachowiak trifft den Pfosten, die USA zweimal ins Tor

Trotz starkem Niederberger: DEB-Team bricht gegen die USA ein

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Die mit NHL-Spielern gespickten USA, die am Freitagabend gegen Schweden mit 2:5 verloren hatten, machten früh einigen Druck auf das deutsche Tor. Aber Niederberger war sofort hellwach und hielt die ersten Schüsse allesamt fest. Nach ein paar Minuten kam auch die DEB-Auswahl besser in die Partie. Wojciech Stachowiak traf mit einem satten Handgelenkschuss den rechten Außenpfosten. Im ersten Powerplay der Partie scheiterte Leo Pföderl nach starkem Move an US-Keeper Alex Lyon.

Mitte des ersten Drittels präsentierte sich die Partie ausgeglichen, doch die USA verwerteten nun ihre Chancen besser. Brady Tkachuk verspürte vor dem deutschen Tor keinen Druck und fälschte einen Schuss von Michael Kesselring unhaltbar für Niederberger zum 1:0 ab (13.). Fünf Minuten später konterten die Nordamerika das deutsche Team eiskalt aus. Verteidiger Kesselring war es diesmal selbst, der Niederberger mit einer cleveren Bewegung aussteigen ließ und zum 2:0 einschob (18.).

Ehliz bricht den Bann, aber die USA schlagen zurück

Im zweiten Drittel entwickelte sich zunächst eine offene Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Niederberger parierte gegen Tkachuk, auf der Gegenseite lenkte Lyon einen Schuss von Jonas Müller an die Oberkante der Querlatte, kurz darauf ging ein Schuss von Kastner nur knapp vorbei. Bei dieser Szene zog sich Lyon, der in der NHL gemeinsam mit Moritz Seider bei den Detroit Red Wings spielt, eine Schnittwunde zu, sodass der erst 19-jährige Trey Augustine - im NHL Draft 2023 von Detroit ausgewählt - zwischen die Pfosten musste. Yasin Ehliz scheiterte kurz darauf nach Alleingang aber am erst 19-jährigen bisherigen U-20-Nationaltorhüter seines Landes.

Nachdem J.J. Peterka einen weiteren Alleingang nicht nutzen konnte, bekamen die USA erste Powerplay-Chance: Ugbekile musste wegen Beinstellens auf die Strafbank. Und nur 23 Sekunden später stand es 3:0, weil Johnny Gaudreau per Abstauber aus kurzer Distanz vollstreckte (33.).

In der 35. Minute gelang dem DEB-Team aber der - aufgrund der zahlreichen Chancen - verdiente Treffer: Yasin Ehliz beförderte den Puck an Augustine vorbei, der sich die Scheibe am Ende die entscheidenden Zentimeter selbst über die Linie legte. Gerade in eine Phase, in der das DEB-Team die Partie besser im Griff hatte, gelang Luke Hughes drei Sekunden vor Ende des zweiten Drittels das 4:1 mit einem Schuss unter die Latte (40.).

Nur Niederberger betreibt Schadensbegrenzung

Im Schlussabschnitt war die Luft beim deutschen Team ein wenig raus, das bis dahin in Sachen Schüssen und Spielanteilen gut mitgehalten hatte. Während seine Vorderleute in der Defensive ein wenig auseinanderbrachen, zeigte Niederberger mehrere Glanzparaden. Das 1:5 durch einen Powerplay-Treffer von Trevor Zegras, der mit Hilfe der Unterkante der Querlatte traf, konnte aber auch der Münchner Keeper nicht verhindern (51.). Und es wurde noch deutlicher: Michael Eyssimont staubte in der 53. Minute zum 6:1-Endstand ab.

"Wir hatten heute ein wenig Mühe mit unserer Balance zwischen Offensive und Defensive. Wir waren in den ersten 40 Minuten mit zwei Männern tief, und das hat vielleicht etwas zu viel Energie gekostet. Die USA haben das sehr gut genutzt und sind immer wieder in unserem Rücken aufgetaucht", analysierte Kreis nach der Partie bei ProSieben - und lobte zudem seinen Torhüter: "Mathias Niederberger hat heute sechs Gegentore bekommen, obwohl er sehr gut gespielt hat."

Im dritten Gruppenspiel geht es für das deutsche Team am Montag (20.20 Uhr) mit Schweden gegen den nächsten Turnier-Mitfavoriten.

Statistik zum Spiel

USA - Deutschland 6:1 (2:0, 2:1, 2:0)

USA: Lyon, ab 24. Augustine - Werenski, Jones; Sanderson, L. Hughes; Vlasic, Petry; Kesselring - Gaudreau, Nelson, Boldy; B. Tkachuk, Pinto, Caufield; Farabee, Zegras, W. Smith; Eyssimont, Hayes, Kunin; Leonard.

Deutschland: Niederberger - J. Müller, Wissmann; M. Müller, Kälble; Ugbekile, Fohrler - Ehliz, Michaelis, Pföderl; Tiffels, Kahun, Peterka; Tuomie, Stachowiak, Fischbuch; Kastner, T. Eder, Ehl.

Tore: 1:0 (12:15) B. Tkachuk (Kesselring), 2:0 (17:20) Kesselring (Nelson, Gaudreau), 3:0 (32:23) Gaudreau PP (Boldy, Caufield), 3:1 (34:05) Ehliz (Pföderl, Michaelis), 4:1 (39:57) L. Hughes (Caufield, Pinto), 5:1 (50:09) Zegras PP (Pinto, Jones), 6:1 (52:28) Eyssimont (Kunin, Jones).

Strafminuten: USA 2 - Deutschland 6.

Schiedsrichter: Tobias Björk (Schweden)/Mikko Kaukokari (Finnland).

Zuschauer: 9.109 (in Ostrava).

Eine silberne Basis und fünffache Verstärkung aus Übersee