José Mourinho und die Balljungen, das ist eine ganz besondere Beziehung. Als Chelsea-Trainer hatte er sich mehrfach öffentlich über die Balljungen von gegnerischen Mannschaften beschwert, 2014 in Newcastle ("Ebenso gut könnte man eine Kuh mitten auf den Platz stellen und so das Spiel unterbrechen, weil da eben eine Kuh mitten auf dem Platz steht") und 2015 in Leicester zum Beispiel ("Eine Schande für die Premier League").
Wie gerne hätte er die Jugendlichen, die er der Zeitschinderei beschuldigte, damals einfach ausgetauscht. Jetzt, Anfang 2017, hat er das bei Manchester United tatsächlich getan und seinen Ruf als "The Special One" einmal mehr bestätigt.
Wie das Boulevardblatt "Mirror" berichtet und ein Kluboffizieller bestätigt hat, sorgte Mourinho vor dem Heimspiel gegen den Erzrivalen Liverpool am vorvergangegnen Samstag (1:1) für die komplette Auswechslung aller Ballkinder im Old Trafford. Bislang hatte die Manchester-United-Stiftung diese bereitgestellt. Gegen Liverpool aber übernahmen die Mitglieder einer klubeigenen Juniorenmannschaft, offenbar der U 16.
Mourinho soll unzufrieden mit dem Verhalten der bisherigen Balljungen und -mädchen gewesen sein. Sie hätten insgesamt zu wenig Fußballsachverstand mitgebracht, insbesondere bei Angriffen seiner Mannschaft zu langsam reagiert. Die neuen Ballkinder sollen diesbezüglich entsprechende Instruktionen erhalten haben, so der "Mirror". Der Klubsprecher ließ offen, ob es sich um einen einmaligen Austausch handelte.