Union-Coach Uwe Neuhaus brachte nach dem 1:2 beim FC St. Pauli den wiedergenesenen Kohlmann sowie Kapitän Mattuschka und Srkzybski an Stelle von Trapp (Gelb-Rot-Sperre), Polenz und Zoundi von Beginn an. Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht veränderte seine Startformation gegenüber dem 0:0 gegen Fürth ebenfalls auf drei Positionen: Zimmermann, Theuerkauf und Reinhardt ersetzten Fuchs, Pfitzner und Edwini-Bonsu.
So recht in Schwung kommen wollte die Partie im Stadion an der Alten Försterei zunächst nicht. Beide Mannschaften waren zwar durchaus um Angriffsaktionen bemüht, präsentierten sich in der Vorwärtsbewegung allerdings zu zaghaft, so dass Strafraumszenen in der Anfangsphase nicht mehr als Seltenheitswert besaßen.
Die Minuten verronnen, Besserung war jedoch nicht in Sicht. Knapp eine halbe Stunde mussten sich die Zuschauer gedulden, ehe Kohlmanns Flanke die erste Großchance der Partie einleitete. Terodde kam am Fünfmeterraum allerdings nicht entscheidend an den Ball (29.). Zunächst. Denn nur eine Minute später nahm der Angreifer beinahe an selber Stelle Edes Flanke mit links an und vollendete trocken unter dem Bein des stolpernden Bicakcic hindurch zur Berliner Führung (30.).
Doppelt bitter für die Gäste. Denn nachdem Kumbela zuvor bereits verletzungsbedingt für Merkel hatte weichen müssen, verließ auch der Innenverteidiger angeschlagen das Feld - Correia kam in die Partie (33.). Doch auch die beiden Neuen vermochten das Offensivspiel der Löwen nicht zu beleben. Zu behäbig bewegte sich die Eintracht in Richtung gegnerischer Strafraum, zu ungenau kamen die Zuspiele in die Spitze. Union bestimmte inzwischen das Tempo, gefährliche Angriffe brachten aber auch die "Eisernen" bis zum Pausenpfiff nicht mehr zustande.
Der 31. Spieltag
Eigentlich hielt auch der zweite Durchgang zunächst nur wenig Neues bereit. Während die Eintracht weiter nach Offensivmitteln forschte, diktierten glanzlose Berliner das Geschehen. Wie aus dem Nichts musste Union-Keeper Glinker jedoch sein ganzes Können aufbieten, um die Gastgeber vor dem Ausgleich zu bewahren. Nach Kruppkes sattem Schuss gegen die Laufrichtung riss der Schlussmann gerade noch den rechten Arm nach oben – Glanztat (54.)!
Und plötzlich war die Eintracht da. Deutlich zielstrebiger spielten die Gäste nun nach vorne, zwangen Glinker bei Vorstößen ein ums andere Mal zum Eingreifen. So auch bei Kruppkes Zuspiel in die Schnittstelle der Berliner Abwehr, das der Keeper im letzten Moment vor dem heranstürmenden Merkel abfing (60.). Umgekehrt waren die Gäste sicherlich nicht unglücklich, dass Skrzybski Teroddes starke Vorarbeit im Strafraum nicht zur möglichen Vorentscheidung zu nutzen wusste (64.).
Davon keinesfalls geschockt bestimmte die Lieberknecht-Elf auch die Schlussphase, erarbeitete sich Chance um Chance. Einzig im Abschluss fehlte den Löwen die letzte Präzision. Insbesondere Merkel tauchte ein ums andere Mal vielversprechend vor Glinker auf. Nachdem er Bolands Flanke allein vor dem Tor zunächst nicht hatte kontrollieren können (79.), setzte der Stürmer auch die letzte Großchance der Gäste per Kopf neben das Berliner Gehäuse (88.) und besiegelte damit Braunschweigs erste Niederlage nach zuvor zehn ungeschlagenen Spielen in Folge.
Union ist am Sonntag in Düsseldorf gefordert. Die Eintracht empfängt bereits am Freitag Duisburg.