Petrus spielte nicht mit, ließ es wie aus Eimern schütten. Nur den Zuschauer-Zuspruch beeinträchtigte dies, das Geschehen auf dem Rasen jedoch kaum. 90 Minuten hohes Tempo, 90 Minuten Schlagabtausch, 90 Minuten hartnäckige Zweikämpfe. Der Spielausgang aber zweifelsfrei, die Gäste stellten die kompaktere Elf, setzten ihre athletischen wie spielerischen Mittel geschickt ein. Union eifrig, emsig, bis zum Abpfiff fightend, jedoch enttäuschend. Keine Ordnung im Spiel, kaum Systematik im Spielaufbau und Stockfehler.
Dass die Berliner eine gleichwertige "zweite Reihe" zur Hand hätten, erwies sich als Fehleinschätzung. Persich (Rotsperre), Tschiedel (Oberschenkelzerrung, Isa (Muskelfaserriss) und Durkovic (Leistenoperation) waren nicht zu ersetzen. Unsicherheiten von Müller wie Zafirov am Ball und im Stellungsspiel sorgten für Unruhe, Aues zupackende Zweikampfführung (mit klarem Vorteil am Boden wie in der Luft) beeindruckten selbst die Routiniers Koilov und Menze, deren Spielaufbau an mangelnder Zuspielpräzision scheiterte. Torchancen waren meist Produkt von Einzelaktionen (Menze 35., Koilov 76. jeweils Pfosten). Zwei Mal war der 1,92-Meter-Recke Daniel Ernemann Kopfballsieger bei Standards. Er erzielte das 1:1 nach Nikol-Ecke, sein 2:2 verhinderte Tomoski auf der Linie (59.).
Die Erzgebirgler spielten hingegen wie aus einem Guss: Keeper Kischko souverän, Libero Tautenhahn überragend. Geschicktes Verschieben, blitzschnelles Lösen über die schnellen Jank (später Pagels) und Kunze. Eine Spitzenleistung des Spitzenreiters, der durch Salomos Siegtreffer kurz nach der Pause belohnt wurde!
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Zuschauer | 4.840 |
H. Friedemann