Unions Trainer Mirko Votava musste gegenüber dem 1:0 über Bielefeld auf seinen etatmäßigen Regisseur Vidolov (Muskelverhärtung) verzichten, für den Bulgaren spielte Okeke. Zudem ersetzte Bruns Ristic im Sturm. Auch beim Tabellenführer gab es nach dem 2:0 über Trier zwei Umstellungen. Für den gesperrten Lanzaat verteidigte Bediako, Mbwando ersetzte "Urgestein" Landgraf.
Bereits nach sechs Minuten waren an der "Alten Försterei" alle taktischen Überlegungen über den Haufen geworfen. Ein Eckball von Aachens Grlic fand zwischen Freund und Feind hinweg seinen Weg ins Union-Tor. Allerdings sahen Berlins Keeper Wulnikowski und Pätz am ersten Pfosten beim Gegentor äußerst unglücklich aus.
Doch bereits beim direkten Gegenangriff bot sich Union Berlin die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich. Aachens Klitzpera fuhr im Strafraum gegen Sobotzik das lange Bein aus, Schiedsrichter Felix Brych entschied auf Foulelfmeter. Doch wieder einmal bewahrheitete sich die alte Weisheit, nachdem der gefoulte Spieler nicht selbst antreten sollte, denn Sobotzik setzte den Strafstoß rechts neben das Tor (8.).
Aber die "Eisernen" ließen sich vom verschossenen Elfmeter nicht lange aufhalten. Angetrieben vom stimmgewaltigen Publikum erspielte sich Union ein optisches Übergewicht, Aachen kam bis zum Pausentee nur noch einmal durch Mbwando gefährlich vors Union-Tor (19.). Doch bei allem Engagement und Einsatz der Berliner, beim Anspiel in die Spitze fehlte die Präzision, so dass die Aachener Hintermannschaft immer wieder klären konnte. Die beste Möglichkeit aus dem Spiel heraus vergab noch Keita, der nach gutem Zuspiel von Bruns völlig freistehend an Aachens Torhüter Straub scheiterte (29.).
Ohne personelle Änderungen ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Es dauerte im zweiten Durchgang aber einige Zeit, bis die Partie wieder an Fahrt aufnahm. Quasi mit der ersten richtigen Möglichkeit gelang den Berlinern der Ausgleich. Ausgangspunkt war der agile Bruns, der auf der linken Seite Brinkmann stehen ließ. In die scharfe Hereingabe des Ex-Freiburgers sprang Baumgart und drückte den Ball vor Blank über die Linie (60.).
In der Folgezeit drückte Union Berlin, aber die Aktionen der Köpenicker waren weiterhin zu überhastet. So kam Aachen, das im zweiten Abschnitt bis dato zu wenig tat, in der Schlussphase wieder besser in die Partie. Auf beiden Seiten litt das Aufbauspiel nun unter Ungenauigkeiten, am Einsatz gab es aber überhaupt nichts auszusetzen. So mangelte es zwar an Tormöglichkeiten, aber die Spannung blieb bis zur allerletzten Sekunde erhalten.
Und kurz vor dem Schlusspfiff überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst fabrizierte Bediako einen viel zu kurzen Rückpass auf seinen Torhüter Straub. Bruns sprintete dazwischen und lupfte den Ball Richtung Tor, aber Klitzpera konnte im letzten Moment auf der Torlinie klären. Aber Union Berlin schaffte doch noch den "Dreier". Freistoß-Flanke durch Bruns von der rechten Seite, im Strafraum stieg Persich unbedrängt hoch und köpfte das viel umjubelte Siegtor (88.).
In einer unterhaltsamen Zweitliga-Partie siegte Union Berlin mit 2:1 (0:1) über Alemannia Aachen. Die Alemannen gingen durch einen direkt verwandelten Eckball von Grlic in Führung, doch Baumgart und Persich kurz vor dem Schlusspfiff brachten Union auf die Siegerstraße.