Vor 6.000 Zuschauern in der ausverkaufen Arena in Tatabanya lieferten sich Gastgeber Ungarn und Portugal ein Endspiel um das zweite Olympia-Ticket in dieser Gruppe. Zoltan Szita erzielte dabei den ersten Treffer und den Ausgleich von Francisco Costa beantworteten Gabor Ancsin und Bence Imre doppelt zum 3:1.
Ungarn schien seiner Favoritenrolle gerecht zu werden, ein Doppelschlag von Zoltan Szita sorgte beim 7:4 in der zehnten Minute für ein Drei-Tore-Polster. Portugal hatte vor drei Jahren in der Olympia-Quali ein Ausrufezeichen gesetzt und mit einem Erfolg gegen Gastgeber Frankreich im Dreiervergleich am Ende die Kroaten rausgeworfen, daran wollte Paulo Perreira mit seinem Team anknüpen.
Die Gäste kamen nach einer Auszeit zwar auf ein Tor heran, Ungarn behielt das Heft aber in der Hand und zog umgehend wieder davon - auch aufgrund einer beeindruckenden Effizienz im Angriff. Nahezu jeder Wurf war ein Treffer und die Gastgeber so beim 11:8 wieder mit drei und beim 13:9 sogar mit vier Toren in Front.
Von einer Minute auf die andere verlor Ungarn dann aber seine Trumpfkarte, die Effizienz im Angriff ging auf Null - nach dem 15:12 blieben die Gastgeber sechs Minuten ohne eigenen Treffer. Portugal nutzte die Fehler in der Offensive des Gegners zu einer Vierer-Serie. Die Brüder Francisco und Martim Costa brachten dabei insbesondere Luis Frade und Leonel Fernandes immer wieder in gute Position, die im Verbund für den Ausgleich sorgten. Rui Silva legte den Führuntreffer nach, den Bence Imre dann aber egalisierte.
Portugal legt vor, Ungarn kontert am Ende
Nach Wiederbeginn konnte Portugal den Schwung aus den letzten Minuten des ersten Abschnitts mitnehmen: Die beiden Führungstreffer von Martim Costa konnte Ungarn noch ausgleichen, wenig später sahen sich die Gastgeber dann aber mit einem 18:21 konfrontiert. Portugal schien auf dem Weg zum zweiten Olympischen Turnier in Folge, beantwortete durch Martim Costa auch den nächsten Treffer der Gastgeber.
Gergö Fazekas sorgte dann aber für zwei wichtige Treffer, die gemeinsam mit einem erfolgreichen Versuch von Miklas Rosta vom Kreis dann beim 22:22 wieder für den Ausgleich sorgten. Doch Luis Frade und Antonio Areia warfen Portugal wieder mit zwei Toren in Führung. Ungarn stand angesichts des 22:24 zehn Minuten vor dem Ende unter Druck, zumal Abwehrsäule Adrian Sipos nach einem Gesichtstreffer gegen Miguel Martins mit Rot vom Parkett musste.
Sollte Ungarnn in eigener Halle die Chance auf Olympia aus der Hand gegeben werden? Verantwortung übernahm nun Bence Imre: Der 21-jährige Außen unterstrich, warum der THW Kiel ihn unter Vertrag genommen hatte und erzielte fünf der letzten acht Treffer der Ungarn. Sein Doppelschlag brachte beim 24:24 zunächst den erneuten Ausgleich und während Laszlo Bartucz im Tor für den nötigen Rückhalt sorgte, drehte Zoran Ilic mit dem 25:24 die Partie.
Portugal war aus dem Tritt, daran änderte auch der Ausgleich von Antonio Areia und der Fakt, dass aufgrund der angesichts der gleichen Tordifferenz entscheidenden mehr erzielten Turniertreffer den Gästen ein Remis gereicht hätte - nichts. Ein weiterer Doppelschlag von Bence Imre sorgte für das 27:25 und spätestens mit dem 29:26 des Neu-Kielers waren die Weichen zum 30:27-Erfolg und zu den Olympischen Spielen in Paris dann für die Ungarn gestellt.
Ungarn - Portugal 30 : 27 (16:16)
Ungarn: Mikler (1 Parade), Bartucz (12 Paraden); Sipos, Boka (1/1), Ligetvari, Fazekas (2), Rodriguez, Banhidi (4), Szita (4), Ancsin (2), Bodo (1), Ilic (3), Rosta (2), Lekai (2), Hanusz, Imre (9/6)
Portugal: Marques (5 Paraden), Capdeville; Portela (6/2), Duarte (1), Martins (1), Silva (1), Fernandes (3), F. Costa (1), Salvador, Nazar, M. Costa (5), Frade (5)
Zuschauer: 6.000 (Tatabanya Arena, HUN)
Schiedsrichter: Robert Schulze / Tobias Tönnies (GER)
