Personal: Ulm mit der erfolgreichen Aufstellung von Dortmund (1:1), nur der gelb-gesperrte Bodog wurde gezwungenermaßen von Unsöld ersetzt. Eine Änderung auch bei Rostock im Vergleich zum Pokalspiel beim FC Bayern (2:3): Für den formschwachen Majak (nicht im Kader) kam Lange ins Team.
Taktik: Ulms Coach Andermatt hatte Maier im Mittelfeld nach rechts gezogen, Scharinger nach links. Dieser Tausch hatte seinen Grund, passte der kleine, wendige Maier doch besser zu Yasser, der diesmal die linke Bahn besetzte. Rechts agierte bei Rostock Kapitän Lange, zu dem der schlaksige Scharinger ebenfalls von der Statur her passte. Bei Ulmer Ballbesitz rückte Lantz zu Gora. Wibran verlegte seinen Wirkungskreis deutlich nach vorne, kümmerte sich um Otto und unterstütze ansonsten Lange aus dem Halbfeld heraus.
Spielverlauf: Die Gastgeber waren sofort bemüht, aggressiv ins Spiel zu kommen. Druck durch Laufstärke und robustes Zweikampfverhalten wollten die Ulmer aufbauen. Allerdings hielt Rostock sehr gut dagegen, wendete die gleichen Mittel an. Hansa störte früh, versuchte so, den Ulmer Spielfluss zu unterbinden, was auch ganz gut gelang.
Auffallend: Beide Teams mit reichlicher Nervosität, die während der gesamten 90 Minuten zu spüren war. Als Folge davon kam der finale Pass viel zu ungenau, wenn sich schon mal Räume boten. Hansa zog sich keinesfalls zurück, griff vorne an, versteckte sich nicht.
Selbst mit der Führung im Rücken behielten die Gäste ihre offensive Marschroute bei. Durchaus richtig, denn dadurch beschäftigten sie den SSV mehr als dem lieb war in der Defensive. Otto bekam in der Zentrale ungeahnte Schwierigkeiten, weil nicht nur Wibran, sondern auch Lantz - ganz variabel - immer wieder mitmarschierten.
Aus der Defensive befreite sich Ulm meist über links. Radoki machte über diese Seite enormen Druck, schaltete sich ständig ein. Über rechts ging dagegen wenig. Ungewohnt schwach auch die beiden Sturmspitzen Leandro und bis zum Ausgleich Van der Haar.
Fazit: Bei allen Ulmer Ungenauigkeiten ein verdientes Remis auf Grund des Chancenverhältnisses.
Von Christian Biechele, George Moissidis und Steffen Rohr