Bundesliga

Lewandowski-Backup im Winter: UEFA erschwert Bayerns Stürmersuche

Möglichst in der Winterpause soll ein Lewandowski-Backup her

UEFA-Regularien erschweren Bayerns Stürmersuche

Allein auf weiter Flur: Fällt Robert Lewandowski aus, wird es im Bayern-Angriff sofort eng.

Allein auf weiter Flur: Fällt Robert Lewandowski aus, wird es im Bayern-Angriff sofort eng. Getty Images

Die Innenverteidigung spielte auch nicht gerade überzeugend, doch die schlechteste kicker-Note aller Bayern-Spieler, eine 5, erhielt beim Champions-League-Viertelfinalhinspiel gegen Real Madrid im letzten April der Stürmer: Thomas Müller.

Der Weltmeister hatte den verletzten Robert Lewandowski ersetzen müssen, "mühte sich, aber ohne Effizienz", wie der kicker damals unter der Überschrift "Lewandowski unersetzlich" notierte. Real gewann in München mit 2:1 und rettete diesen Vorsprung im Rückspiel (4:2 n.V.) , in dem Lewandowski - gehandicapt - wieder mitwirkte und traf.

"Zurzeit gibt es keinen Backup für meine Position"

Ohne Lewandowski, so die einhellige Erkenntnis damals, hat der FC Bayern ein Problem. Das Problem: Er hat es ein halbes Jahr später immer noch. "Zurzeit gibt es keinen Backup für meine Position", weiß auch der Pole selbst, der beim Champions-League-Spiel in Glasgow heute Abend (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) mit muskulären Problemen fehlen wird . Auch er, der sich ja eigentlich nie verletzt, hat inzwischen erkannt: "Kein Spieler kann die ganze Saison immer 90 Minuten und alle drei Tage spielen."

Dass in Glasgow in Abwesenheit von Lewandowski und "Nothelfer" Müller (Muskelfaserriss) notgedrungen der 18-jährige A-Jugend-Torjäger Manuel Wintzheimer dabei ist und der nicht für die Königsklasse gemeldete Bayern-II-Angreifer Kwasi Okyere Wriedt plötzlich vermisst wird, zeigt: Die Not ist groß - und sie ist eher ungewöhnlich für einen internationalen Topklub.

"Wir schauen uns um", bestätigt Salihamidzic

Deshalb haben die Münchner Macher, die im Sommer noch auf die Verpflichtung eines zweiten Spezialisten für die Sturmmitte verzichtet hatten, nun umgedacht: Möglichst schon in der Winterpause soll die Lücke gefüllt werden. "Wir schauen uns um", bestätigt Sportdirektor Hasan Salihamidzic. Doch die Suche könnte viel schwieriger werden als noch im Sommer.

Schließlich soll die Nummer zwei hinter Lewandowski auch jetzt Top-Qualität und kein Problem damit haben, häufig auf der Bank zu sitzen - was beispielsweise Spieler, die noch um einen WM-Kaderplatz kämpfen, weitgehend ausschließt. Und auch die UEFA erschwert das Vorhaben.

In der Champions League darf der Neue 2017/18 noch nicht gespielt haben

Ihren Regularien zufolge dürfen die Achtelfinalisten zwar bis 1. Februar (Mitternacht) bis zu drei neue Spieler in ihrem Champions-League-Kader melden; diese dürfen aber in der CL-Gruppenphase noch nicht für einen anderen Klub eingesetzt worden sein (und nur maximal einer der drei darf bereits in der Europa-League-Gruppenphase 2017/18 gespielt haben). Auch das schränkt die Suche erheblich ein. Immerhin: Einsätze in der Qualifikation sind kein Ausschlusskriterium.

Leicht wird es also nicht, im Winter den Richtigen zu finden, und ungewöhnlich wäre es auch: Seit 2011/12 haben die Bayern nur einmal in der "Wechselperiode II" zugeschlagen. Im Januar 2016 kam auf Leihbasis Serdar Tasci .

jpe