"Da wurde über das Ziel hinausgeschossen", zürnt Labbadia, "ich werde morgen mit beiden reden, dann werden wir die Sache aus der Welt schaffen." Unmittelbar nach dem Training hatte der Coach sich lediglich Ilicevic zur Brust nehmen können. Der Grund: Gregoritsch war da bereits auf dem Weg ins Krankenhaus. Der Österreicher hatte sich nicht etwa bei der Attacke von Ilicevic verletzt, sondern bei seinem vorangegangenem Foul. Die Diagnose folgte am Nachmittag: Der 21-Jährige erlitt eine Schienbeinprellung und eine Bänderzerrung am Sprunggelenk, gegen Köln fällt er definitiv aus.
Gregoritsch gegen Ilicevic - ein Zeichen, dass beim HSV nach dem Fehlstart ins neue Jahr die Nerven blank liegen? Oder ein Resultat des neuen Konkurrenzkampfes durch die Offensiv-Verstärkungen Josip Drmic und Nabil Bahoui? "Wir verharmlosen die Sache nicht", betont Labbadia, sagt aber auch: "Wir werden jetzt keinen am Galgen aufhängen." Wichtig ist für ihn, bevor es Freitag zur Aussprache zwischen den beiden Streithähnen kommt: "Ivo hat sich bereits in der Kabine bei Michael entschuldigt. Das ist eine Grundvoraussetzung."
Ekdal beeindruckt seinen Coach
Die Auseinandersetzung der beiden Rivalen um einen Platz in der Anfangsformation hat beinahe völlig überschattet, dass Albin Ekdal nach seiner Sprunggelenk-Operation sein Comeback im Kreise der Kollegen gegeben hat. Der Schwede absolvierte Teile des Mannschaftstraining und nötigt seinem Coach Respekt ab. "Albin hat unheimlich hart gearbeitet in der Reha, ist körperlich sogar besser aufgestellt als vor seiner Verletzung. Jetzt geht es um fußballspezifische Dinge."
Läuft alles nach Plan, ist der zweite Teil des anstehenden Heimspiel Doppelpacks, gegen Mönchengladbach, für den Mittelfeldmann ein realistisches Ziel.