Die Rossonerei waren nach zwei Ligaspielen ohne Sieg gefordert. Milan-Coach Stefano Pioli wechselte dreimal: Für Theo (krank), Krunic (Bank) und Giroud (gelbgesperrt) starteten Ballo-Touré, Tonali und Startelf-Rückkehrer Ibrahimovic.
Udine bestraft Tomoris Patzer
Milan startete schläfrig und wurde von Udinese Calcio sofort unter Druck gesetzt: Quasi mit der ersten Chance ging die Elf von Andrea Sottil in Front. Nach Tomoris folgenschwerem Ballverlust landete die Kugel über Umwege bei Pereyra. Der Argentinier ließ Milans Schlussmann Maignan mit seinem Schuss ins lange Eck keine Chance (9.).
In Person von Rückkehrer Ibrahimovic meldeten sich auch die Rossoneri wenig später an. Der Schwede setzte einen Freistoß übers Gehäuse (14.). Piolis Elf fand kaum die Lücke im gegnerischen Strafraum - Saelemaekers Distanzversuch brachte Udineses Keeper Silvestri nicht in Bedrängnis (23.).
Ibrahimovic verschießt Elfmeter
Die Gäste waren nun tonangebend und drängten auf den Ausgleich. Trotz aller Bemühungen ließen die Mailänder aber Durchschlagskraft vermissen. Auch die Abschlüsse von Rafael Leao und Brahim Diaz (24., 36.) sorgten nicht für Gefahr. Konkreter wurde Rafael Leao in der 40. Minute: Beim Abschluss aus dem linken Halbfeld musste sich Calcio-Keeper Silvestri erstmals richtig strecken.
Vor dem Pausenpfiff wurde es hitzig: Nach einem vermeintlichen Handspiel des ehemaligen Hannoveraners Bijol zeigte Schiedsrichter Daniele Doveri nach Überprüfung auf den Punkt. Ibrahimovic trat an und scheiterte an Silvestri (45.). Und als die Partie bereits weiter lief, unterbrach der Unparteiische wenige Augenblicke später erneut das Spiel. Weil beim eben ausgeführten Elfmeter Spieler von Udine zu früh in den Strafraum gelaufen waren, griff der VAR ein.
Elfer wird nach VAR-Eingriff wiederholt - Ibrahimovic trifft
Der Elfmeter wurde wiederholt - und diesmal von Ibrahimovic zu seinem ersten Saisontreffer zum Ausgleich verwandelt (45.+4). Mit 41 Jahren und 166 Tagen schwang sich der Schwede, der jüngst erneut für die Nationalmannschaft berufen wurde, zum ältesten Torschützen der Serie-A-Geschichte auf. Er überholte Alessandro Costacura - eine weitere Milan-Legende (1986-2007).
Ganz nebenbei wurde in besagter Szene auch noch Udine-Coach Sottil des Feldes verwiesen. Vor der Elfer-Ausführung soll sich der Trainer lautstark beschwert haben. Pause war allerdings immer noch nicht: Nach Success' Hereingabe brachte Beto (45.+6) Udinese gewissermaßen mit dem nächsten Atemzug erneut in Führung.
Ex-Kölner Ehizibue mit der Entscheidung
Milan schien vom Schock gut erholt und näherte sich zu Beginn des zweiten Durchgangs direkt dem Ausgleich an. Der Ex-Schalker Thiaw vergab nach einer Ecke per Kopf (52.). Kurz darauf wollte Milan den nächsten Elfer - Ibrahimovic bekam diesen, nachdem er von Rodrigo Becao im Strafraum geklammert wurde, aber nicht (55.).
Strafraumszenen waren fortan hüben wie drüben Mangelware, ehe der Ex-Kölner Ehizibue nach Pass von Udogie völlig unbewacht zur Vorentscheidung vollenden durfte (70.). Die Bianconeri spielten nun völlig frei auf und vergaben durch Pereyra das 4:1 (75.). Ein letztes Aufbäumen der Gäste mit Chancen von Krunic und Origi (84., 88.) brachte nicht mehr die gewünschte Wende.
Für Milan wartet im Anschluss an die Länderspielpause ein echter Kracher. Am 2. April (20.45 Uhr) geht es in der Liga zum Spitzenreiter SSC Neapel - eben jener Gegner also, auf den die Rossoneri auch im Champions-League-Viertelfinale treffen.