Mit Lionel Messi, Sergio Busquets und Gerard Piqué ließ Barcelona-Coach Quique Setien gleich drei Stammkräfte zu Hause und nominierte mit Riqui Puig, Abel Ruiz und Chumi drei Akteure aus dem Kader der zweiten Mannschaft für die Sechzehntelfinal-Partie auf Ibiza. In Runde eins der Copa del Rey treten seit dieser Saison nur die teilnehmenden Amateurteams an. Da der FC Barcelona, Real Madrid, Atlético Madrid und der FC Valencia zudem die spanische Supercopa ausspielten, hatten diese vier Teams in Runde zwei und drei ein Freilos.
Die Partie auf Kunstrasen begann ohne viel Tempo, Barcelona übernahm erwartungsgemäß die Kontrolle, konnte aber offensiv keine Akzente setzen. Ibiza spielte munter mit - und ging nach neun Minuten völlig überraschend in Führung: Nascimento hatte auf der linken Seite viel Platz und legte den Ball kurz vor der Grundlinie in den Strafraum. Pérez wurde von Youngster Puig sträflich alleine gelassen und konnte aus sieben Metern abschließen. Der Ball wurde von Caballé noch leicht abgefälscht, so dass Keeper Neto beim ersten Schuss auf seinen Kasten chancenlos war. Der Treffer ermutigte die Hausherren, die dem Rekord-Pokalsieger nach und nach Spielanteile abnahmen und immer dominanter wurden.
Doppelchance Ibiza - Glück für Barca
Der spanische Meister tat sich offensiv sehr schwer und schaffte es in der gesamten ersten Hälfte nicht, einen Schuss auf das Tor der Gastgeber zu bringen. Die dagegen hatten fünf Minuten vor der Pause eine Doppelgelegenheit auf das 2:0: Nach einem bösen Ballverlust von Firpo schnappte sich Lara den Ball auf Rechtsaußen und passte in die Mitte, wo Nascimento de Jong ganz einfach aussteigen ließ und den Ball an Neto vorbei an den Pfosten setzte. Den Abpraller nahm der völlig freistehende Rodado direkt und schoss aus fünf Metern genau den katalanischen Keeper ab, der die Hände hochriss und zur Ecke klärte (40.). Mit 1:0 ging es in die Pause.
Der zweite Durchgang bot lange Zeit ein gleiches Bild, allerdings reduzierte auch Ibiza seine Offensivbemühungen immer weiter, so dass die Spielqualität sehr überschaubar war. Erst in Minute 68 konnten die Gäste den ersten Schuss auf das gegnerische Tor verzeichnen: Rakitic prüfte Ibiza-Keeper Parreno. Die Gelegenheit weckte die Katalanen aber scheinbar aus ihrer Lethargie: Mit der besten Aktion des Spiels schickte der sonst blasse de Jong Stürmer Griezmann in den Strafraum, der aus zwölf Metern cool blieb und den Ball an Parreno vorbei ins Tor schob (72.). Ibiza verlegte sich daraufhin komplett auf die Defensive, während Barcelona sichtlich die Verlängerung verhindern wollte.
Und das sollte tatsächlich noch gelingen: In der vierten Minute der Nachspielzeit schickte der eingewechselte Jordi Alba Griezmann im perfekten Moment auf die Reise, der links in den Strafraum sprintete, lange wartete und den Ball dann überlegt an Parreno vorbei ins Tor schob - 2:1 für Barcelona! Der Last-Minute-Treffer genügte den Katalanen, die damit glücklich in das Achtelfinale der Copa del Rey (kommender Mittwoch, LIVE! bei kicker) einziehen.