Gestellt: Tunesiens Mnari (li.) und Namouchi (re.) lassen Al-Temyat keinen Freiraum. dpa
Tunesiens Nationalcoach Roger Lemmere musste beim Auftakt auf Stürmerstar Santos verzichten. Der Torjäger laboriert an einer Schienbeinverletzung und hofft auf das zweite Spiel gegen Spanien. Dafür konnte der Coach im Mittelfeld auf die Bundesliga-Legionäre Mnari und Chedli (beide 1. FC Nürnberg) zurückgreifen. Im Tor stand mit Boumnijel (40) der älteste Akteur der WM. Ohne Jungstar Mohammed Al-Anbar, für den eine im Abschlusstraining erlittene schwere Knöchelverletzung das WM-Aus bedeutet, ging Saudi-Arabiens Trainer Marcos Paqueta die Partie an. Überraschend nicht in der Startelf stand Top-Torjäger Al-Jaber, der auf der Bank Platz nehmen musste. Im Tor vertraute Paqueta auf Zaid, der den Vorzug vor der saudischen Torwart-Denkmal Al-Deayea bekam.
In einer wenig berauschenden Anfangsphase hatte Tunesien Vorteile. So kam es schon nach drei Minuten zum ersten Aufreger, als Jaziri von rechts in den Strafraum der Saudis eindrang und von Fallatah bedrängt zu Fall kam. Die Pfeife von Schiedsrichter Shield aus Australien blieb aber stumm.
Die Partie plätscherte ohne große Höhepunkte vor sich hin, beide Teams offenbarten Mängel im Spielaufbau. So blieb es bei einem Kopfballaufsetzer nach einer Chedli-Ecke von Jemmali, der neben das Tor von Saudi-Arabien ging (11.). Eine weitere Standardsituation brachte dann nach 23 Minuten das 1:0 für Tunesien. Nach einer Freistoßflanke aus dem rechten Halbfeld landete der Abwehrversuch von Fallatah vor den Füßen von Jaziri, der den Ball volley aus acht Metern in die Maschen donnerte.
Das Spiel gewann auch nach dem Tor nicht groß an Fahrt. Saudi-Arabien kam erst in der 38. Minute zur ersten Chance, doch ein Freistoß von Fallatah war für Torwart Boumnijel kein Problem.
Saudi-Arabien ging den zweiten Durchgang etwas forscher an und kam so auch zwangsläufig zu Möglichkeiten. Noor konnte einen Fehler von Haggui aber nicht nutzen, vergab aus kurzer Distanz frei vor Boumnijel (48.). Auch Khariri und Al-Temyat verpassten mit ihren Schüssen das Ziel. Besser machte es dann Al-Kahtani in der 58. Minute, als er eine scharfe Hereingabe von Noor von der rechten Seite vom vorderen Fünfmetereck in den rechten Winkel drückte. Das Team von Trainer Marcos Paqueta ließ noch zwei Schusschancen durch Al-Temyat (63.) und Sulimani (64.) folgen, danach verflachte die Begegnung aber wieder zusehends.
Der vermeindliche Siegtorschütze Al-Jaber wird von seinen Mitspielern gefeiert. Am Ende reichte der Treffer zum 2:1 aber nicht für drei Punkte. dpa
In der 82. Minute kam dann Al-Jaber auf das Feld, und diese Einwechslung sollte sich sofort bezahlt machen. Der Top-Torjäger wurde von Mouath gegen die aufgerückte Abwehr der Tunesier auf die Reise geschickt und behielt vor Boumnijel die Nerven. Der Routinier schob den Ball am Torwart vorbei zum 2:1 ins rechte untere Eck zum vermeintlichen Sieg. Doch Tunesien schlug in der Schlussminute zurück: Eine Flanke von Jaziri von der Torauslinie wuchtete Jaidi per Kopf aus kurzer Distanz zum 2:2 ins Netz.