Tottenhams Trainer José Mourinho wollte vor der Partie gegen Dinamo Zagreb nichts von Underdogs hören, diese gebe es auf diesem Level (Achtelfinale) nämlich nicht mehr. Beinahe hätte der Portugiese leidvoll Recht behalten, denn bereits in der ersten Minute war Orsic nach einem Fehlpass der Spurs alleine gegen Lloris unterwegs, der Schuss blieb dann aber harmlos.
Lamelas Slalom, Kane steht goldrichtig
Danach übernahmen die Nordlondoner, bei denen nur Son, Sanchez, Kane und Lloris im Vergleich zum 4:1 gegen Crystal Palace in der Startelf geblieben waren, die Spielkontrolle und drängten Dinamo weit in die eigene Hälfte zurück. Meist hielt die Elf von Ex-Bundesligaspieler Zoran Mamic aber noch einen Fuß oder Kopf in Flanken und Abschlüsse der Spurs. Überhaupt keinen Zugriff bekam die Dinamo-Defensive dann in der 25. Minute: Lamela ließ mehrere Gegenspieler locker stehen und scheiterte am Pfosten, den Abpraller verwertete Kane aber mühelos zur Führung.
Danach kontrollierten die Spurs das Spielgeschehen, Kane ließ sich immer wieder fallen und bediente seine Außen Lamela und Son mit schönen Pässen. Trotz der Feldüberlegenheit blieben klare Torchancen rar. Ganz selten hingegen waren Ausflüge der Kroaten - und wenn, dann waren sie harmloser Natur, wie Petkovics Schussversuch aus der Distanz (31.).
Europa League, Achtelfinal-Hinspiele
Kein Elfmeter für Tottenham
Auch nach Wiederbeginn änderte sich nichts am schon bekannten Bild: Tottenham ließ den Ball zirkulieren und versuchte sich Zagreb zurecht zu legen. Die Kroaten hielten aber dagegen, verdichteten am Strafraum mit teilweise sechs Spielern auf wenigen Metern gut die Räume. Einzelaktionen mussten her, und so machte sich Ndombelé auf Richtung Strafraum und wurde in diesem von Majer am Fuß getroffen - der Pfiff von Schiedsrichter Gözübüyük blieb jedoch auch, auch der VAR griff nicht ein, durchaus glücklich für Dinamo (50.).
Die Kroaten wagten sich weiterhin nur selten nach vorne, in der 60. Minute aber durchaus gefährlich, als Petkovic aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf. Kurz darauf tauschte Mourinho sein komplettes offensives Mittelfeld aus: Für Lamela, Son und Alli kamen Lucas Moura, Bergwijn und Bale. Die beiden Letztgenannten zwangen Livakovic auch gleich zur ersten richtigen Parade. Der Waliser flankte punktgenau, und der Niederländer scheiterte am zweiten Pfosten am gut reagierenden Livakovic (65.).
Kane steht wieder richtig
Machtlos war der Keeper dann wenig später, als Theophile-Catherine genau vor die Füße von Kane klärte, der locker seinen zweiten Treffer erzielte (70.). In der Folge ließen es die Spurs mit Hinblick auf das Derby gegen Arsenal am Sonntag etwas ruhiger angehen - Bale scheiterte mit einem gut getretenen Freistoß (84.). Dinamo versuchte zwar nochmal, das wichtige Auswärtstor zu erzielen, die Versuche waren letztlich aber alle zu harmlos - und so blieb es beim verdienten 2:0.
Tottenham gastiert am Sonntag (17.30 Uhr) zum North London Derby bei Arsenal. Zagreb spielt etwas früher (15 Uhr) bei NK Varazdin. Das Rückspiel findet in einer Woche (18.55 Uhr) in Zagreb statt.