Antonio Conte, der nach dem wilden 2:2 gegen Chelsea mit einer Geldstrafe davongekommen war, baute seine Startelf auf zwei Positionen um: Sanchez begann für den angeschlagenen Romero rechts in der Dreierkette, Perisic für Sessegnon auf der linken Seite. Bei den Wolves feierte Sommerneuzugang Goncalo Guedes in einer rein portugiesischen Offensive sein Startelf-Debüt.
Premier League, 3. Spieltag
Und der ehemalige Valencia-Profi sorgte in den ersten 20 Minuten für mächtig Betrieb. Erst blockte Sanchez in höchster Not (6.), dann schoss Goncalo Guedes knapp links vorbei (11.). So richtig Fahrt nahm die Partie erst in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte auf: Erst verpasste Kane nach einer Ecke hauchzart den Ball (37.), dann köpfte Matheus Nunes nur Zentimeter am Spurs-Gehäuse vorbei (42.). Einen Kopfball von Kane kratzte José Sa gerade so aus dem Kreuzeck (45.), den Schuss von Matheus Nunes blockte Davies auf der Gegenseite ans Außennetz (45.+3).
Kane an die Latte, Son an den Pfosten
In der Kabine hatte Conte dann offensichtlich die richtigen Worte gefunden, weil die Spurs nun ein völlig anderes Gesicht zeigten. Aggressiver, strukturierter, zwingender nach vorne. Bereits sechs Minuten nach Wiederanpfiff hätte es klingeln müssen, doch Kanes wuchtiger Kopfball klatschte nur an den Querbalken (51.). Kurz darauf war es Son, der den Ball halbrechts im Strafraum an den rechten Pfosten nagelte (63.).
Wie schon beim Remis gegen Chelsea war es dann ein Eckball, der die Spurs erlöste: Sons Hereingabe von links verlängerte Perisic am ersten Pfosten perfekt auf Kane, der sich in der Mitte davongestohlen hatte und problemlos einköpfte.
Für den englischen Torjäger bedeutete das 1:0 einen neuen Premier-League-Rekord: Kane schoss nun 185 Premier-League-Tore für Tottenham. Mehr Treffer für einen einzigen Verein im englischen Oberhaus hatte zuvor nur Sergio Aguero (184 für ManCity) erzielt.
Wechsel hemmen den Spielfluss merklich
In den letzten 20 Minuten häuften sich die Wechsel auf beiden Seiten, die den Spielfluss merklich hemmten. Wolverhampton, nun auch mit Rückkehrer Traoré, Nelson Semedo und Ex-Leipziger Hwang, investierte wieder deutlich mehr in die Offensive, agierte häufig aber zu planlos. So blieb es letztlich beim 1:0-Erfolg für die Hausherren, die mit nun sieben Punkten aus drei Spielen vorübergehend die Tabellenführung übernahmen.
Wolverhampton, das am Dienstag im League Cup Preston North End und dann am nächsten Sonntag Newcastle United in der Premier League zu Hause empfängt, bleibt bei einem Punkt und mageren 1:3 Toren stehen.