In drei Tagen trifft Tottenham im Achtelfinal-Hinspiel auf Borussia Dortmund und bekam am Samstag von Hoffenheim vorgeführt, dass der Bundesliga-Tabellenführer ohne Abwehrchef Manuel Akanji defensiv derzeit alles andere als souverän agiert. Das Problem: Den Spurs mangelt es ohne Harry Kane und Dele Alli offensiv an Ideen und Gefahr.
Das war auch im Heimspiel gegen Leicester City ersichtlich, weil die Foxes mit Debütant Tielemans eine konzentrierte Leistung zeigten. Leicester lauerte auf Fehler und schaltete nach Balleroberung blitzschnell um, kam so auch zu guten Gelegenheiten. Einzig die Coolness fehlte dem Zwölften, der wie so oft in dieser Saison zu wenig aus seinen Chancen machte.
Und das wurde bestraft: Beim wuchtigen Abschluss von Rose stand Schmeichel noch richtig (18.), etwas später sah er Sanchez' Kopfball nach Eriksen-Flanke an sich vorbei fliegen (33.). Es änderte wenig am Spiel der Gäste, die auch nach der Pause mehrere Möglichkeiten ausließen. Die beste hätte kaum treffender vergeben werden können: Nachdem Vertonghen Maddison im Strafraum zu Fall gebracht und Schiedsrichter Michael Oliver auf Elfmeter entschieden hatte, wechselte Leicester-Coach Claude Puel Top-Torjäger Vardy ein. Der schnappte sich den Ball - und scheiterte an Lloris (60.)!
Für Leicester kommt es knüppeldick - doch Vardy darf wenigstens kurz jubeln
Es wurde noch bitterer für Puel: Drei Minuten später nahm Eriksen einen missglückten Befreiungsschlag von Pereira dankend auf und erhöhte mit einem satten Abschluss aus rund 20 Metern - 2:0 statt 1:1!
Immerhin Vardy betrieb noch etwas Schadensbegrenzung und erzielte nach Pereira-Vorlage den Anschlusstreffer (76.). Zu mehr sollte es aber trotz eines gefährlichen Vardy-Dropkicks in Minute 82 nicht reichen für Leicester, das in der Nachspielzeit noch ein Kontertor von Son kassierte (90.+1) und nun schon seit dem Neujahrestag auf einen Pflichtspielsieg wartet. Tottenham dagegen hat sich im Schongang (und am Ende etwas zitternd) auf den BVB vorbereitet.