Da die Frankfurter bereits das Hinspiel vor einer Woche knapp für sich entschieden hatten (1:0), war die Hoffnung am Mittwoch groß, einen wichtigen Schritt in Richtung K.-o.-Runde machen zu können. Und tatsächlich hätte Hinspiel-Torschütze Ferri Julia bereits nach zwei Minuten um ein Haar für die Führung gesorgt, dessen Versuch wurde aber vor der Linie geklärt. Besser machten es die Hausherren, die aus dem Nichts das 1:0 erzielten: Donley spielte einen genialen Vertikalball auf Devine, der SGE-Keeper Bignetti umkurvte und lässig einschob (10.).
Wenig später hätte Vorbereiter Donley beinahe erhöht, traf mit seinem überlegten Linksschuss aber nur den Pfosten (19.). Noch vor der Pause trat er erneut als Assistent in Erscheinung: Wieder suchte Donley das Vertikalspiel, wieder war Devine der Nutznießer - 2:0 (38.). Mit drei Wechseln und Wut im Bauch startete Frankfurt in den zweiten Durchgang, um die Partie innerhalb von nur sieben Minuten komplett zu drehen. Schäfer fand mit einer Flanke von links Bobson, der technisch anspruchsvoll verkürzte (46.), ehe Alaoui die spürbare Verunsicherung in Tottenhams Abwehr per Abstauber zum Ausgleich nutzte (49.).
Traumtor von Rechtsverteidiger Hannak
Endgültig für Ekstase sorgte der aufgerückte Rechtsverteidiger Hannak, der auf Zuspiel von Joker Mladenovic den Ball direkt ins linke obere Eck nagelte - Traumtor zum 3:2 (53.). Zehn Minuten darauf war es erneut Alaoui, der einen Seitfallzieher nur knapp neben den rechten Pfosten setzte.
In den letzten 25 Minuten probierten die Spurs nochmal alles, kamen aber kein drittes Mal an Keeper Bignetti vorbei - auch nicht Mundle (Pfosten, 87.). Zu einer Tätlichkeit in der Nachspielzeit ließ sich dann noch Kapitän Craig hinreißen, sodass der Nachmittag für die Hausherren doppelt bitter endete.
Durch den knappen Erfolg in Nordlondon übernahm Frankfurt kurzzeitig die Tabellenführung, die vor dem Spieltag Sporting Lissabon inne hatte. Mit den Portugiesen werden die Hessen aller Voraussicht nach um den Gruppensieg streiten. Am 1. November (16 Uhr) kommt es in Portugals Hauptstadt zum direkten Duell - das erste Aufeinandertreffen endete 1:1.
Der Gruppenerste qualifiziert sich in der Youth League direkt für das Achtelfinale, der Zweite muss den Umweg über die Play-offs, in denen die Teams aus dem "Meisterweg" dazukommen, nehmen.