Nationalelf

Toni Kroos verkündet Rücktritt aus der Nationalmannschaft

Nach EM-Aus in England

Toni Kroos verkündet Rücktritt aus der Nationalmannschaft

Stand gegen England letztmals im DFB-Trikot auf dem Platz: Toni Kroos.

Stand gegen England letztmals im DFB-Trikot auf dem Platz: Toni Kroos. imago images

Nach 106 Länderspielen, unzähligen Turnieren und dem bitteren Aus in London ist Schluss für Toni Kroos in der deutschen Nationalmannschaft. Am Freitag verkündete der Routinier von Real Madrid und Deutschlands Fußballer des Jahres 2018 seinen Rücktritt.

"Die Entscheidung steht, sie ist unwiderruflich", sagte er in seinem Podcast "Einfach mal luppen". "Das ist eine Entscheidung für die Familie und für mich, weil es mir auch gut tut, dass ich mehr bei der Familie bin. Ich will auch als Ehemann und Papa da sein und gebraucht werden."

Spielersteckbrief Kroos
Kroos

Kroos Toni

Dank an Löw

Nach dem "sehr, sehr bitteren" Aus gegen England sei Kroos keinesfalls "nach dem Turnier aufgewacht" und habe sich gesagt: "Um Gottes Willen, das muss ich alles überdenken." Vielmehr habe er schon 2018 darüber nachgedacht, seine Karriere im Nationalteam zu beenden. Dies habe "absolut nichts mit dem Ausscheiden zu tun gehabt", er habe "rational nachgedacht", begründete Kroos.

In einem auf seinen Instagram-Kanal veröffentlichten Brief bedankte sich Kroos zudem "vor allem ganz herzlich bei Jogi Löw". Der Bundestrainer habe ihn zum Nationalspieler und Weltmeister gemacht. "Er hat mir vertraut. Wir haben eine lange Erfolgsgeschichte geschrieben." Löws Nachfolger Hansi Flick wünscht Kroos in seinem Schreiben "ganz viel Glück und Erfolg".

Debüt 2010 beim 0:1 gegen Argentinien

Am 3. März 2010 hatte Kroos, damals auf Leihbasis für Bayer Leverkusen am Ball, in München sein Länderspieldebüt gefeiert. Beim 0:1 im Freundschaftsspiel gegen Argentinien war der damals 20-Jährige nach rund einer Stunde für Thomas Müller eingewechselt worden. Weder bei der folgenden WM noch der EM hatte Kroos einen Stammplatz, erst 2014 in Brasilien war er unter Joachim Löw gesetzt (Kroos verpasste auf dem Weg zum Titel keine einzige Minute) und gab seinen Platz bis zuletzt nicht mehr her.

Weiter Vollgas für Real

Die DFB-Karriere ist nun Geschichte. Auf Vereinsebene will Kroos aber weiter angreifen und "für die nächsten Jahre die volle Konzentration auf meine Ziele mit Real Madrid richten". Für die Königlichen spielt der Greifswalder seit 2014 und wurde mit ihnen unter anderem dreimal Champions-League-Sieger sowie zweimal Meister.

mkr/aho

Dirigent, Passmaschine, Weltmeister: Die DFB-Karriere von Toni Kroos