Auch in das Gruppenfinale der Champions League am Dienstag zu Hause gegen Lokomotive Moskau (18.55 Uhr) geht Schalke 04 nicht ohne Personalsorgen. Guido Burgstaller steht wegen seiner Achillessehnenprobleme nicht zur Verfügung, einen Einsatz von Steven Skrzybski (Hämatom im Brustmuskel) schließt Trainer Domenico Tedesco ebenso aus.
Bereits nach der 1:2-Derbyniederlage gegen den BVB am Wochenende hatte Tedesco angekündigt, aufgrund der Personallage gegen Moskau "Neues ausprobieren" zu wollen. Ahmed Kutucu wird aus der U 19 hochgezogen, Benjamin Goller aus der U 23, wobei sich speziell Angreifer Kutucu Hoffnung auf einen Einsatz machen darf - nicht unbedingt von Anfang an, aber als Ersatz beispielsweise für Cedric Teuchert, der nach seiner mehrwöchigen Verletzung noch keine 90 Minuten ohne Probleme durchhalten würde.
Kutucu - nicht nur Stürmer, sondern "Verbindungsspieler"
"Ahmed ist uns schon im Vorjahr bei der U 19 aufgefallen", sagt Tedesco. "Er hat eine enge Ballführung und einen guten Torabschluss, bringt sich auch immer wieder in solche Situationen und findet die Lücken. Zudem gefällt uns, dass er den Ball immer haben will, auch unter Druck." Der Trainer sieht den in Gelsenkirchen geborenen 18-Jährigen nicht nur als Stürmer, sondern auch als "Verbindungsspieler" zwischen Mittelfeld und Angriff. Am Samstag erzielte er übrigens beim 2:1 der A-Junioren gegen Rödinghausen beide Tore, mit elf Toren in elf Partien ist Kutucu S04-Toptorschütze.
Tedesco: "Wir möchten auch für Deutschland punkten"
Schalke will experimentieren, darf dabei aber nicht leichtfertig agieren - sprich: unnötig eine Niederlage riskieren. Diese könnte die allgemeine Stimmung weiter verschlechtern. Auf kicker-Nachfrage erläuterte Tedesco am Montag, wo die Anreize eines erfolgreichen Gruppenfinals liegen: "Mit elf Punkten kann man zusätzlich unterstreichen, dass wir hochverdient im Achtelfinale stehen. Wir haben bislang viermal gut gespielt und einmal sehr schlecht", sagte er mit Blick auf das 1:3 in Porto Ende November. Außerdem gehe es gegen Moskau "um die Fünf-Jahres-Wertung. Wir möchten auch für Deutschland punkten und die Bundesliga bestmöglich vertreten".
Schöpf kontert van der Vaart
In diesem Spiel geht es für den Vizemeister auch darum, zu beweisen, was in der Mannschaft steckt - das hat sie in dieser Saison bislang viel zu häufig versäumt. Die Schalker sind überzeugt von ihrer Qualität, wie Mittelfeldspieler Alessandro Schöpf am Montag auf kicker-Nachfrage deutlich machte. Angesprochen auf die am Sonntag von Ex-HSV-Profi Rafael van der Vaart bei Sky geäußerte Kritik, dass bei Schalke "kaum einer den Ball stoppen und weiterspielen kann", konterte Schöpf: "Kompletter Blödsinn! Letzte Saison haben wir gezeigt, dass es nicht so ist. Wir sind fast mit demselben Kader Vizemeister geworden."