Im letzten Gruppenspiel der Gruppe D ging es für beide Teams noch um etwas. Das bereits für das Achtelfinale qualifizierte Marokko wollte die Tabellenführung sichern, Südafrika durch einen Sieg auf den zweiten Platz vorrücken.
Der Trainer der favorisierten Marokkaner Hervé Renard schonte Spieler wie Kapitän Benatia oder Torhüter Bono, setzte aber auf einige andere bekannte Gesichter: Hakimi (BVB), Belhanda (ehemalig Schalke), Ziyech und Mazraoui (beide Ajax Amsterdam).
Tau mit der einzigen Chance in der ersten Hälfte
Im ersten Durchgang hatten die Nordafrikaner zwar ein wenig mehr Spielanteile (4:1 Torschüsse, 61 Prozent Ballbesitz), konnten sich aber keine großen Gelegenheiten erarbeiten. Belhandas zu zentraler Abschluss aus der Distanz war der einzige Schuss auf den Kasten von Keeper Williams (36.).
Auf der anderen Seite endeten die meisten Konterversuche der Bafana Bafana weit entfernt der gefährlichen Zone. Dafür konnten sie die einzige gute Torchance der Partie in den ersten 45 Minuten vorweisen: Tau zog vom rechten Mittelfeld parallel zur Grundlinie in die Mitte und setzte seinen harten Versuch knapp neben den Pfosten (34.). Ansonsten war das Duell geprägt von vielen Fehlpässen und Zweikämpfen - am Ende der Partie musste Schiedsrichter Jean-Jacques Ndala 33-mal wegen eines Foulspiels unterbrechen.
Boussoufa hat das letzte Wort
In der zweiten Hälfte nahm das Spiel etwas mehr an Fahrt auf. Beide Mannschaften verlagerten das Spielgerät im Ballbesitz schneller als vor der Pause. Mehr Großchancen waren die Konsequenz: Erst zischte Mkhizes strammer Abschluss knapp vorbei (50.), dann scheiterte Hakimi mit nicht weniger Gewalt am Querbalken (64.).
Je länger das Spiel lief, desto zielgerichteter waren Marokkos Angriffe. Die größte Gelegenheit der Partie vergab El-Nesyri, der nach feinem Zuspiel von Amrabat erst Williams umkurvte, dann aber ohne Bedrängnis deutlich verzog (69.).
Gerade als sich das Spieltempo auf das der ersten Hälfte drosselte, schlug Marokko ganz spät zu. Boussoufa nutzte einen unzulänglich geklärten Ball von Südafrikas Kapitän Hlatshwayo, um die Kugel in den Winkel zu setzen (90.).
Tor hat nur Konsequenzen für Südafrika
Marokko, das die Gruppe auch bei einem Unentschieden gewonnen hätte, bleibt Tabellenführer. Für Südafrika hatte der Gegentreffer jedoch Konsequenzen: Die wegen des 4:1-Sieges der Elfenbeinküste über Namibia sicher auf Platz drei platzierten Bafana Bafana könnten mit nur drei geholten Punkten zu den schlechteren Drittplatzierten im Turnier gehören und dadurch ausscheiden. Das entscheidet sich, wenn auch die übrigen Gruppen beendet sind.