Fußball-Vereine Freundschaftsspiele

VfB Stuttgart verliert: Alexander Esswein feiert Debüt - Anastadios Donis suspendiert

Schwaben patzen im ersten Testspiel gegen Utrecht

VfB verliert: Esswein feiert Debüt - Donis suspendiert

Er haute sich am Sonntag bei seiner Premiere voll rein, blieb aber ohne Tor: VfB-Neuzugang Alexander Esswein.

Er haute sich am Sonntag bei seiner Premiere voll rein, blieb aber ohne Tor: VfB-Neuzugang Alexander Esswein. imago

Aus dem Stuttgarter Trainingslager in La Manga berichtet George Moissidis

In einer von beiden Seiten sehr engagiert geführten Partie unter besten Bedingungen, in der für die Stuttgarter erstmals Alexander Esswein das Trikot überzog , zeigte der Bundesligist mal wieder zwei Gesichter. Ein defensiv konzentriertes und offensiv nicht zwingend genug agierendes in der ersten Halbzeit, ein druckvolles, aber fehlerhaftes in der zweiten. Dennoch zeigt sich Markus Weinzierl zufrieden. "Ich habe viele gute Dinge gesehen", sagt der VfB-Trainer, der freilich nicht glücklich mit den drei Gegentoren war. "Die Niederlage gefällt uns natürlich nicht. Das haben wir uns nicht so vorgestellt."

Der Tabellenvierte der niederländischen Eredivisie, den Dick Advocaat anführt, hatte auch gleich die erste Chance des Spiels. Doch Gyrano Kerk scheiterte in der siebten Minute nach einem Konter aus abseitsverdächtiger Position am herausstürzenden Ron-Robert Zieler. Das Team von Advocaat, der in der Bundesliga zwischen November 2004 und April 2005 bei Borussia Mönchengladbach an der Seitenlinie stand, wurde ansonsten von den Schwaben phasenweise tief in die Defensive gedrängt. Entsprechend gefordert war die VfB-Hintermannschaft bei niederländischen Kontern, die allerdings erst nach der Pause zu Zählbarem führten.

Stuttgart, das sich unter Weinzierl im spanischen La Manga auf die Rückrunde vorbereitet, trat ohne Andreas Beck (Knieprobleme) sowie Chadrac Akolo an. Den Angreifer aus der Demokratischen Republik Kongo bremste ein Spannungsgefühl im Oberschenkel aus. Um kein Risiko einzugehen, wurde ihm eine Pause verordnet. Für Beck verteidigte in einem 4-2-3-1-System Santiago Ascacibar auf der rechten Abwehrseite. "Er hat es gut gemacht", so Weinzierl, der auf einen vermeintlichen Topspieler verzichtete.

"Er war undiszipliniert": Donis versäumt Termin

Anastadios Donis wurde nämlich aus disziplinarischen Gründen nicht berücksichtigt. Der griechische Nationalspieler, der erst im Dezember nach zweimonatiger Verletzungspause (Muskelbündelriss im linken hinteren Oberschenkel) sein Comeback gefeiert hatte, versäumte einen Termin und wurde daraufhin von Weinzierl für die Partie gestrichen. "Er war undiszipliniert. Termine sind dazu da, dass man sie einhält. Deswegen habe ich ihn nicht nominiert."

Für Neuzugang Esswein, der von Hertha BSC bis zum Sommer ausgeliehen ist und über eine Kaufoption fest verpflichtet werden kann, war die Partie eine Art Neustart der Karriere. Gegen Utrecht ließ der Flügelmann, der im Training am Samstag nach einem Zweikampf mit Donis eine kleine Wunde an der Nase davontrug und mit zwei Stichen genäht werden musste, immer wieder sein Tempo aufblitzen. Einzig Zählbares sprang dabei nicht heraus. In der 42. Minute prüfte er mit einem Freistoß aus 16 Metern Utrecht-Keeper Maarten Paes - die beste Chance des VfB im ersten Durchgang. Nach der Pause hatte er noch einmal Pech mit einem Pfostenschuss (86.), der das 3:3 hätte bedeuten können. "Gegen Ende wurde es immer anstrengender", erklärte der 28-Jährige, der durchspielen durfte. "Da fehlt noch etwas der Rhythmus. Aber ich habe mich sonst wohlgefühlt."

Venema erlegt Stuttgart alleine

Nach der Pause gelang dem Bundesligisten nach einem Foul von Utrecht-Keeper Thijmen Nijhuis an Nicolas Gonzalez und dem fälligen Elfmeter durch Gonzalo Castro die 1:0-Führung, die allerdings nicht lange hielt. In ein paar wilden Minuten ging es hin und her mit Toren auf beiden Seiten, in denen die zur Halbzeit neu formierte VfB-Defensive wieder die aus der Bundesliga gefürchteten Lücken aufwies. Vor allem Utrecht-Angreifer Nick Venema nutzte dies zu einem Dreierpack, der den VfB unzufrieden zurückließ.

VfB, 1. HZ: Zieler - Ascacibar, Baumgartl, Kempf, Insua - Gentner, Aogo - Esswein, Didavi, Sosa - Gomez.
VfB, 2. HZ: Kastenmeier - Maffeo, Aidonis, Badstuber, Insua - Ascacibar, Castro - Esswein, Thommy - Gonzalez, Kopacz.
Tore: 1:0 Castro (48., FE), 1:1 Venema (52.), 2:1 Thommy (54.), 2:2 Venema (59.), 2:3 Venema (84.).

Rode, Balerdi & Co.: Wintertransfers der Erstligisten