Hart umkämpft: Thomas Hitzlsperger rutscht Beasley in die Parade. dpa
VfB-Trainer Armin Veh hatte nach dem 4:1-Erfolg in Frankfurt angekündigt, in der Champions League keinen Spieler zu schonen. Verzichten musste er aber auf Gomez, dessen Blockade im Brustwirbelbereich einen Einsatz nicht zuließ, so dass Marica von Beginn an ran durfte. Ansonsten gab es allerdings keine Wechsel.
Rangers-Coach Walter Smith veränderte sein Team im Vergleich zur 0:2-Niederlage in Barcelona auf zwei Positionen: Für Adam und Cousin liefen Thomson und Darcheville auf.
Stuttgart begann im mit 51.300 Zuschauern erneut ausverkauften Stadion sehr konzentriert, traf allerdings auf eine kompakte schottische Mannschaft, die teilweise sehr tief stand, so dass kaum ein Durchkommen war. Die erste gefährliche Situation entsprang einem individuellen Fehler: Hilbert flankte von rechts vors Tor, wo Cuellar den Ball fast ins eigene Netz bugsierte, doch Torhüter McGregor hatte aufgepasst (8.).
Die Rangers spekulierten in dieser Phase auf Konter und hatten durch Darcheville, der Delpierre enteilt war, eine erste Chance, aber der Franzose traf nur das Außennetz (11.). Allerdings dauerte es noch etwas bis das Spiel Fahrt aufnahm. Nach einem Schuss von Cacau, den McGregor mit einer tollen Reaktion parierte, wachten alle auf (19.). Auf der anderen Seite konnte Magnin einen Kopfball von Weir auf der Linie abwehren (20.). Dann verletzte sich McCulloch, als er erst Hilbert und Sekunden später auch noch Beck foulte. Für ihn kam Adam in die Partie, der sofort präsent war und nach einer Ecke aus kurzer Distanz unhaltbar zur Führung einschoss (27.). Zuvor hatte Meira das entscheidende Kopfballduell gegen Cuellar verloren.
Stuttgart war in der Folge zwar bemüht den schnellen Ausgleich zu erzielen, kam dabei allerdings kaum in den Strafraum. So versuchten es Hitzlsperger (31.) und Pardo (38.) vergeblich aus der Distanz. Zu oft wurden die Angriffe nicht konsequent bis zum Ende ausgespielt und die Flanken aus dem Halbfeld verpufften meist in der kompakten Defensive der Schotten. Die beste Möglichkeit hatte noch Khedira, der in eine Hitzlsperger-Hereingabe rutschte und nur knapp das Tor verfehlte (45.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte gelang den Schwaben doch noch der Ausgleich. Ein Schuss von Pardo landete bei Cacau, der kunstvoll mit der Hacke direkt ins rechte Eck weiterleitete (45.+2).
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Khedira blieb leicht angeschlagen in der Kabine und wurde von da Silva ersetzt. Aber auch die Rangers mussten schnell wieder wechseln, nachdem sich Beasley nach einem Zusammenprall mit Schäfer verletzt hatte. Für ihn kam Naismith in die Partie (47.). Wie schon in der ersten Hälfte wollte zunächst kein rechter Spielfluss aufkommen. So hatte Meira nach einer Ecke mit seinem Kopfball noch die beste Möglichkeit (56.).
Die Rangers waren in dieser Phase viel zu passiv und wurden dafür bestraft. Pardo überwand nach Pass von Beck den schwachen Torhüter McGregor mit einem Schuss aus 20 Metern (62.). Aber die Schwaben blieben ihren bisherigen internationalen Auftritten treu und fabrizierten immer wieder kleine Fehler - nicht ohne Folgen: Delpierre verlor den Ball an Naismith. Schäfer bekam dessen Querpass nicht richtig zu fassen und Ferguson konnte ins leere Tor einschießen (70.).
Na also, geht doch: Marica (li.) wird von Pardo und Cacau (re.)beglückwünscht. dpa
Obwohl den Schwaben im Aufbauspiel viele Fehler unterliefen, versuchten sie es doch unermüdlich endlich einen Sieg einzufahren, sehenswert war die Partie freilich selten. Die Mühen sollten noch belohnt werden: Magnin hatte auf der linken Seite viel zu viel Platz und flankte an den ersten Pfosten, wo der ansonsten unauffällige Marica zur Stelle war und das erlösende 3:2 erzielte (85.).
Stuttgart spielt am kommenden Samstag gegen Dortmund und das letzte Spiel auf internationaler Ebene findet schließlich am Mittwoch 12. Dezember in Barcelona statt. Glasgow steht jetzt gegen das punktgleiche Olympique Lyon ein echtes Endspiel bevor, in dem den Schotten ein Remis zum Weiterkommen reicht.