VfB-Trainer Christian Gross musste im Vergleich zum 3:2-Hinspielsieg auf den verletzten Celozzi (Oberschenkel) verzichten und schickte Funk dafür auf den Rasen. Gentner verteidigte hinten rechts.
Molde-Coach Kjell Jonevret änderte seine Startaufstellung ebenfalls auf nur einer Position. Der Tabellen-13. der norwegischen Tippeligaen trat mit Johansson für Holm an.
Der VfB trat vom Anpfiff an spielbestimmend auf und ließ den Ball bedacht in den eigenen Reihen zirkulieren, während Molde sich weit zurückzog und auf Konter setzte. Über weite Strecken der ersten Hälfte war Gäste-Angreifer Fall der einzige Molde-Akteur in Stuttgarts Spielhälfte.
Nach und nach stellten sich so Chancen für die Schwaben ein. Einen ersten Freistoß begrub Molde-Keeper Lillebakk mit Mühe unter seinem Körper (8.). Pogrebnyak scheiterte ebenfalls aus aussichtsreicher Position am norwegischen Schlussmann (15.), und auch Gentner versuchte sich umsonst aus der Distanz (16.). Mittelfeldmann Rudy verpasste aus 20 Metern eine weitere gute Möglichkeit.
Molde benötigte knapp eine halbe Stunde, um erstmals eigene Torgefahr anzudeuten und sich aus der Defensiv-Haltung zu lösen. Das hätte fast für die Führung genügt: Doch Fall im ersten und Johansson im zweiten Versuch brachten die Kugel nicht an Lehmann-Nachfolger Ulreich vorbei (27.).
Die Konzentration der Heimelf ließ zum Ende der ersten Hälfte hin mehr und mehr nach. Der VfB konnte sich bei weitem nicht mehr so in Position spielen wie noch in der Anfangsphase und offenbarte in der Abwehr plötzlich Schwächen. Molde nutzte dies eiskalt! Die Norweger, begünstigt durch einen schweren Gentner-Lapsus, schossen durch Johansson das 1:0 heraus (41.). Auch ein gefährlicher Kuzmanovic-Freistoß (45. +1) konnte den Pausenrückstand nicht mehr verhindern.
Im zweiten Durchgang setzte es sogleich die nächste kalte Dusche für die Schwaben. Moldes Linksverteidiger Rindaröy fasste sich ein Herz und traf nach Sololauf zum 2:0 für den Außenseiter (49.). Stuttgart benötigte nun dringend einen Treffer und der sollte nicht lange auf sich warten lassen. Nach Gebharts Freistoß beruhigte Pogrebnyak per Kopf die Nerven aller VfB-Fans (54.).
"Das war heute nicht gut, aber es hat Gründe. Es ist uns nicht gelungen, den Rhythmus zu wechseln. Ich erwarte mehr. Vor allem auf Außen haben wir die falschen Lösungen gesucht. Toll war, dass wir moralisch und mental zurückgekommen sind"
Stuttgarts Trainer Christian Gross.
Doch das Zitterspiel sollte weiter anhalten. Zwar kreierten die Schwaben jetzt wieder eigene Gelegenheiten, Marica wurde gar ein klarer Strafstoß verweigert (56.), doch Molde deckte Stuttgarter Abwehrschwächen weiterhin auf. Fall gegen Gentner (67.) und Johansson gegen den eingewechselten Boulahrouz (71.) verpassten gute Chancen auf das 3:1.
Der VfB zeigte auch bis in die Schlussphase wenig von dem, was die Gross-Elf in der letzten Bundesliga-Rückrunde zu einer der besten Mannschaften der Liga gemacht hatte. Im Gegenteil - Molde blieb bis zum Schlusspfiff immer für ein Tor gut, Molinaro musste gegen Fall gar noch auf der Torlinie retten (88.)! Erst Gebharts später Abstauber zum 2:2 brachte endgültige Sicherheit, unmittelbar danach pfiff Schiedsrichter Mauro Bergonzi aus Italien die Begegnung ab.
Stuttgart reist nun zum DFB-Pokalspiel am 14. August zu Drittliga-Aufsteiger SV Babelsberg 03, ehe am 22. August der Ligaauftakt beim FSV Mainz 05 ansteht. Molde FK tritt am Sonntag in der heimischen Liga gegen Viking Stavanger an. Die Auslosung für die Play-off-Spiele zur Europa League können Sie am morgigen Freitag LIVE! bei kicker onlne mitverfolgen.