Stuttgarts Trainer Hannes Wolf stellte im Vergleich zur 0:2-Niederlage bei Hertha BSC dreimal um: Baumgartl, Aogo und Badstuber begannen für Ailton, Zimmermann und Asano, die alle auf der Bank Platz nahmen. Die beiden Ex-Nationalspieler Badstuber und Aogo gaben also ihr Startelfdebüt für den VfB.
Sandro Schwarz, Coach von Mainz 05, brachte nach der 0:1-Niederlage gegen Hannover 96 Öztunali und Quaison für de Blasis und Fischer (beide Bank).
Es entwickelte sich vom Anpfiff weg eine sehr intensive Partie, in der kein Quadratmeter des Rasens kampflos preisgegeben wurde. Der VfB agierte mit einer Dreierkette, in der Badstuber zentral spielte. Den ersten kleinen Aufreger gab's in der 7. Minute: Quaison kam halbrechts im Strafraum an den Ball, kollidierte am Schienbein mit Kaminski und fiel. Es gab keinen Strafstoß.
Die Partie war ausgeglichen mit vielen Zweikämpfen, in denen die Kontrahenten sich nichts schenkten. Chancen blieben zunächst Mangelware, Aogo schoss rechts vorbei (11.), Brosinskis strammen Schuss entschärfte Zieler sicher (14.).
Beide Teams setzten nach Ballverlust auf schnelles Gegenpressing. Es kam kein Spielfluss auf. Das hohe Handlungstempo forderte Tribut in Form von fehlender Genauigkeit. Die Torhüter waren beinahe beschäftigungslos.
Die beste Gelegenheit der ersten Hälfte sahen die Zuschauer in Minute 29: Maxim brachte einen Freistoß von der linken Seite herein, Bell stieg am höchsten und köpfte hoch aufs linke Eck, doch Zieler rettete mit einer Glanztat. Aogo schoss kurz darauf einen spektakulären Volley aus zwölf Metern über den Kasten (33.).
Zu Beginn der zweiten 45 Minuten schickten beide Trainer unveränderte Teams auf den Rasen. Auch das Bild blieb das gleiche. Es gab kaum Kombinationen über mehr als zwei Stationen, hüben wie drüben stand dann der Ballverlust. Zudem leisteten sich beide Mannschaften, da stets stark bedrängt, viele Abspielfehler.
Also musste ein Standard herhalten, um Zählbares zu produzieren: Aogo brachte eine Ecke von links herein, Badstuber flog heran und köpfte aus sechs Metern ins linke Eck (53.). Eine nicht unverdiente Führung für die etwas strukturierteren Schwaben.
1. Bundesliga, 2. Spieltag
Der VfB war nun euphorisiert, Mainz steckte aber keineswegs auf, orientierte sich etwas offensiver, ohne allerdings Gefahr auszustrahlen. Stuttgart boten sich nun etwas mehr Räume. Der eingewechselte Asano führte sich gut ein, sein strammer 20-Meter-Schuss ging haarscharf links vorbei (67.).
Stuttgarts Defensive hatte alles im Griff gegen die offensiv harmlosen Mainzer. Und der VfB konterte im eigenen Stadion, spielte die schnellen Gegenangriffe aber oft nicht sauber genug aus. Mainz wiederum fehlten Ideen, Kreativität und Durchschlagskraft.
In der 79. Minute kam der Videobeweis zum Einsatz, nachdem Terodde im Dreikampf mit Donati und Adler zu Fall kam. Schiedsrichter Benjamin Brand entschied nach kurzer Beratung auf Strafstoß. Terodde trat selbst an und schoss an den linken Pfosten.
Der VfB zog sich in den Schlussminuten zurück, versuchte die Räume eng zu machen. Mainz baute nun Druck auf und schoss mehrmals aus der zweiten Reihe, doch Zieler war stets auf dem Posten. In der Nachspielzeit rettete der Keeper gegen Muto fantastisch und hielt so den insgesamt verdienten Sieg des Aufsteigers fest.
Stuttgart ist nach der Länderspielpause am Sonntag (18 Uhr) bei Schalke 04 zu Gast. Mainz empfängt am Samstag (15.30 Uhr) Bayer 04 Leverkusen.