VfB-Coach Bruno Labbadia tauschte seine Startformation nach dem 4:4-Spektakel in Dortmund in der Innenverteidigung: Der zuletzt angeschlagene Kapitän Tasci meldete sich fit und spielte für Maza.
Der Mainzer Trainer Thomas Tuchel überraschte wie schon beim 3:0-Auswärtssieg in Bremen bei seiner Mannschaftsaufstellung und änderte seine Startelf zweifach: Ujah, der im Hinspiel einen Doppelpack schnürte, spielte für Szalai im Sturm. Außerdem durfte Choupo-Moting für Nicolai Müller beginnen. Die Taktik änderte sich von einem 4-3-2-1- in ein 4-1-2-1-2-System.
Zwei Tore in den ersten acht Minuten
Schuss ins Glück: Tamas Hajnal trifft zum 1:1. William Kvist (li.) hatte aufgelegt. getty images
Die Partie startete mit einem Schock für die Schwaben: Die Gäste spielten gleich aggressiv nach vorne und wurden belohnt. Baumgartlinger lief mit Tempo in den Strafraum, Niedermeier funkte dazwischen und traf den Mainzer am Fuß. Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin) entschied nach kurzem Zögern auf Elfmeter (2.). Ivanschitz übernahm die Verantwortung und versenkte die Kugel mit einem Flachschuss im linken Eck (3.).
Stuttgart reagierte wütend und schnürte die Gäste in deren Hälfte fest. Hajnal empfing einen Pass von Kvist im Strafraum, zog daraufhin erst in die Mitte und dann ab. Sein Schuss landete unhaltbar für Wetklo im langen Eck (8.) - der schnelle Ausgleich war perfekt.
In der Folge drückte weiter der VfB. Mainz machte die Mitte dicht und so wich Stuttgart immer wieder auf die Flügel aus. Dabei erspielten sich die Hausherren zwar mehr Ballbesitz, konnten das aber nicht in Torschüsse ummünzen. Mit fortschreitender Spieldauer befreiten sich die Mainzer immer mehr und starteten selbst wieder Angriffe. Ein Ujah-Schuss vom rechten Sechzehnereck blieb jedoch der Höhepunkt (16.).
Nachdem sich die Schwaben eine kurze Auszeit genommen hatten, zog man das Tempo nun wieder an. Ivanschitz kratzte einen Harnik-Kopfball von der Linie (29.). Wenig später lenkte der VfB-Stürmer den Ball an die Unterkante der Latte (34.). Dann zappelte die Kugel im Netz: Hajnal hob das Leder auf Ibisevic, der aus kurzer Distanz traf (42.). Schiedsrichter Gräfe hatte den Angreifer aber im Abseits gesehen und pfiff ab. Eine Fehlentscheidung! Den Schlussstrich unter eine unterhaltsame erste Hälfte zog schließlich Choupo-Moting, der frei vor Ulreich jedoch knapp vorbei schoss (45.).
Ibisevic leitet seinen Treffer selbst ein
Der 29. Spieltag im Überblick
Auch der zweite Durchgang startete sofort mit einem Paukenschlag: Ibisevic legte den Ball in den Lauf von Sakai. Der Japaner flankte vom rechten Flügel nach innen, wo der Stürmer indes in Stellung gelaufen war und die Hereingabe aus fünf Metern per Kopf in die Maschen drückte (49.).
Tuchel reagierte und brachte Szalai für den glücklosen Ujah (54.). Diese Einwechslung sorgte für frischen Wind im Mainzer Sturm. Der Ungar eroberte das Spielgerät mit einer Grätsche vor dem VfB-Strafraum. Daraufhin verzog Polanski seinen Schuss aus 18 Metern (55.). Wenig später lauerte Szalai auf einen Niedermeier-Fehler, kam aber einen Wimperschlag zu spät. Stuttgarts Innenverteidiger rutschte eine Zabavnik-Flanke über den Scheitel.
Gerade als die Gäste besser wurden, rückte Schiedsrichter Gräfe in den Mittelpunkt: Soto rutschte im Strafraum aus und fiel in den Laufweg von Harnik. Der Unparteiische entschied auf Strafstoß. Eine umstrittene Entscheidung, zumal Harnik vorher an Sotos Trikot gezogen hatte (64.). Kuzmanovic trat an und versenkte den Elfmeter ins linke untere Eck (65.).
Ibisevic nutzt Mainzer Abwehrchoas
Dieses Tor kam einer Vorentscheidung gleich. Stuttgart behielt weiter die Zügel in der Hand und spielte nach vorne. Niedermeier traf nach einem langen Ball freistehend - stand jedoch im Abseits (80.). Auf der anderen Seite scheiterte der eingewechselte Pospech aus spitzem Winkel an Ulreich (84.). Den Schlusspunkt setzte Ibisevic, der nach einer Ecke profitierte: Mainz bekam den Ball nicht weg und so konnte der bosnische Stürmer aus zwei Metern schießen, tunnelte Wetklo und machte mit dem 4:1 alles klar (85.).
Stuttgart steht am Dienstag (20 Uhr) ein schwäbisches Derby beim FC Augsburg bevor. Zeitgleich hat Mainz ein Heimspiel gegen den 1. FC Köln.