Stuttgarts Trainer Markus Weinzierl nahm nach dem 0:3 in Düsseldorf drei Wechsel in seiner Startelf vor: Statt Gentner, Didavi und Gonzalez (Rotsperre) begannen Beck, Castro und Gomez (nach Gelb-Rot-Sperre). Kapitän Gentner stand damit erstmals nach 44 Bundesliga-Spielen in Folge mit dem VfB nicht in der Anfangsformation.
Auch Leipzigs Coach Ralf Rangnick tauschte nach dem 0:0 gegen Frankfurt dreimal: Für Mukiele, Ilsanker und Laimer (5. Gelbe Karte) spielten Konaté, Adams und Forsberg, für den es nach langer Verletzungspause der erste Startelfeinsatz seit dem 7. Spieltag (6:0 gegen Nürnberg) war.
Turbulente Anfangsphase in Stuttgart
Leipzig begann mit viel Schwung und ging früh in Führung: Werner setzte sich mit Glück und Geschick links durch und gab nach innen. Dort konnten mehrere Stuttgarter den Ball nicht vor Poulsen abschirmen, der aus kurzer Distanz einschob (6.). Der VfB hatte Mühe mit dem hohen Tempo der Sachsen, kam jedoch nach einer guten Viertelstunde zum Ausgleich: Ein Kopfball von Gomez landete am Rand des Strafraums am Arm von Orban. Nach Video-Studium entschied Referee Felix Zwayer auf Strafstoß, den Zuber verwandelte (16.). Es war der erste Treffer für die Stuttgarter gegen Leipzig in der Bundesliga.
Bundesliga, 22. Spieltag
RB versuchte schnell wieder zu antworten, der halbrechts freigespielte Werner verzog knapp (19.). Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte verflachte die Partie; auch, weil der VfB sich nun besser auf das Angriffsspiel der Gäste eingestellt hatte und mit mitunter robuster Zweikampfführung dagegenhielt. Erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte wurde es noch einmal gefährlich. Kabak köpfte nach einer Freistoßflanke Richtung Leipziger Tor, den Sabitzer am rechten Pfosten gerade noch entschärfte (45.+2). So blieb es zur Halbzeit beim Remis.
Gulacsi pariert, Sabitzer und Poulsen entscheiden
Doppeltorschütze in Stuttgart: Yussuf Poulsen (li.). imago
Wie schon die erste Hälfte begann auch die zweite mit Druck der Leipziger. Zieler entschärfte einen Distanzschuss von Forsberg (47.), Pavard rettete gekonnt gerade noch vor Werner (48.), Demme zielte aus der Ferne knapp vorbei (50.). Die erste Großchance hatte allerdings der VfB! Aus dem Nichts tauchte Esswein in der 64. Minute plötzlich halblinks im Strafraum auf und gab nach innen. Dort leitete Gomez geschickt zu Ascacibar weiter, dessen Volleyabnahme Gulacsi glänzend parierte. Statt 2:1 für Stuttgart stand es kurz darauf 2:1 für Leipzig: Nach Foul von Kabak an Poulsen knapp vor dem Strafraum trat Sabitzer zum Freistoß an und traf sehenswert über die Mauer ins linke obere Toreck (68.).
Die Schwaben forcierten nun das Offensivspiel - und wurden prompt ausgekontert. Adams schickte Poulsen steil, der Zieler aus 14 Metern ins rechte Toreck überwand (74.). Es war die Vorentscheidung im Spiel, auch wenn Esswein in der 80. Minute noch einmal Gulacsi zum Eingreifen zwang und wenig später Gomez ein Abseitstor erzielte (84.). Letztlich geriet der Leipziger Erfolg indes nicht mehr ernsthaft in Gefahr.
Das weiter auf dem Relegationsplatz 16 verharrende Stuttgart ist am Freitag zu Gast in Bremen (20.30 Uhr), Leipzig empfängt Hoffenheim erst am Montag (20.30 Uhr) kommender Woche.