Derbyzeit in Stuttgart: Maik Franz versucht Roberto Hilbert den Weg zu verstellen. dpa
Stuttgarts Trainer Armin Veh setzte nach dem 3:2-Sieg in Duisburg wieder auf Delpierre (nach Gelbsperre) in der Abwehrreihe. Dafür blieb der leicht angeschlagene Tasci (Oberschenkelprobleme) auf der Bank. Im Tor erhielt erneut Ulreich das Vertrauen. Taktisch agierte der VfB wieder mit einer Raute im Mittelfeld.
KSC-Coach Edmund Becker hatte im Vergleich zum 2:2 gegen Leverkusen die Qual der Wahl. Nach seiner Gelbsperre rückte Timm wieder in die Mannschaft, so dass Freis zunächst nur Zuschauen durfte.
Im prestigeträchtigen Derby hatte der Gastgeber den glücklicheren Auftakt und lag bereits in der fünften Minute in Front. Nach einer Flanke von Hitzlsperger auf Marica "klärte" Eggimann genau auf den Fuß von Gomez, der sich nicht zweimal bitten ließ und mit einem Linksschuss in die rechte Ecke das 1:0 erzielte. Franz wollte noch eingreifen, kam jedoch zu spät. Ansonsten war die Anfangsphase sehr zerfahren und von vielen Missverständnissen und Fehlpässen geprägt.
Nach dem Rückstand übernahmen die Karlsruher mehr und mehr die Initiative, der VfB stand in dieser Phase sehr tief. Insgesamt war das Tempo der Partie nicht sonderlich hoch. Aus dem Spiel heraus, wo es die Becker-Elf immer wieder über die Flügel versuchte, kam keine Torgefahr auf. Erst nach einer Eckballhereingabe von Hajnal köpfte Eggimann gefährlich aufs Tor, aber Ulreich klärte mit den Fingerspitzen (15.). Die Bemühungen der Badener wurden nicht belohnt. Im Gegenteil nutzten die Schwaben ihre nächste Chance eiskalt aus. Nach einem Pardo-Freistoß verlängerte Meira per Kopf auf Hilbert, der aus kurzer Distanz den Ball ins Tor drückte (25.). Das Schiedsrichtergespann um Markus Merk übersah dabei die Abseitsposition des Nationalspielers.
Freute sich über sein Abseitstor: Roberto Hilbert (Mitte) erzielte das 2:0. dpa
Die Veh-Elf spielte mit der Führung im Rücken abwartend und setzte auf schnelle Tempogegenstöße, was in der 39. Minute fast von Erfolg gekrönt war. Aber nach schönem Pass von Marica vergab Bastürk. Der KSC blieb weiterhin nur nach Standardsituationen gefährlich, weil aus dem Mittelfeld heraus die Ideen fehlten.
Wenig schön ging die Partie auch nach der Pause weiter. Stuttgart verlegte sich weiter aufs Kontern, ging dabei mit den Möglichkeiten aber fahrlässig um und spielte die Chancen nicht konsequent zu Ende. Die Karlsruher hatten den Ball, wussten aber weiter wenig damit anzufangen, weil die Defensive der Schwaben kaum Chancen zuließ. So hatten auch Hitzlsperger (58.) und Delpierre (60.) die besten Möglichkeiten.
Der 21. Spieltag
Je weniger auf dem Feld passierte, umso mehr heizten die Fans im wahrsten Sinne des Wortes ein. Nachdem mehrere Leuchtraketen aufs Feld geworfen wurden, unterbrach Markus Merk die Partie gar für einige Momente. Aber auch die Unterbrechung brachte dem Spiel zunächst nichts. Bei den Karlsruhern kam vor allem der letzte Pass nicht an, vor allem Görlitz flankte von der rechten Seite ein ums andere Mal umsonst.
Aber dann wurde es plötzlich doch nochmal spannend. Pardo verlor den Ball im Spielaufbau und der KSC schaltete blitzschnell um. Kapllani stocherte den Ball zu Hajnal der aus zwei Metern die Kugel über die Linie drückte (81.). Stuttgart kam kurzfristig ins Schwimmen, ging aber nicht unter, weil ein mustergültiger Konter für die Entscheidung sorgte. Da Silva schickte Cacau, der von Carnell bedrängt zum 3:1 einschoss (88.).
Bereits am Dienstag (19 Uhr) geht es für den VfB Stuttgart im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Jena, danach wartet am Samstag Energie Cottbus. Am gleichen Tag trifft der Karlsruher SC auf den VfL Wolfsburg.