Kampf um den Ball: Hier war Roberto Hilbert (re.) schneller als Dede. dpa
Beim 3:2 gegen die Glasgow Rangers verletzte sich Beck schwer (Innenbandriss im rechten Knie), so dass VfB-Trainer Armin Veh umbauen musste und Tasci wieder in der Abwehrreihe brachte. Für den angeschlagenen Gomez (Rippenfellentzündung) erhielt erneut Marica eine Chance.
Zahlreiche Ausfälle zwangen BVB-Coach Thomas Doll im Vergleich zum 0:2 in Nürnberg zur Improvisation: Für die beiden gesperrten Brzenska und Klimowicz durften Federico und Valdez ran.
Die ersten Minuten gestalteten sich im erneut ausverkauften Stadion sehr ausgeglichen, weil sich Dortmund keineswegs defensiv präsentierte, sondern forsch mitspielte. Und das zahlte sich früh aus. Dede setzte sich über die linke Außenbahn durch und flankte an den Fünfmeterraum, wo Keeper Schäfer den Ball nicht zu fassen bekam, so dass er Delpierre an den Körper sprang. Valdez rutschte hinterher und touchierte den Ball noch leicht, ehe er über der Linie war (11.).
Stuttgart war sichtlich schockiert und konnte sich glücklich schätzen, Sekunden später nach einem Schuss von Petric nicht den zweiten Treffer kassiert zu haben. Der VfB brauchte noch einige Minuten, um wieder Ruhe ins eigene Spiel zu bringen. Die erste gute Möglichkeit hatte Tasci mit einem Kopfball aus kurzer Distanz, der nur knapp über dem Tor landete (26.). Aber in der Defensive blieben die Schwaben anfällig. So konnte Valdez von links völlig unbedrängt vors Tor flanken, wo Petric lauerte. Pardo rutschte vor dem Dortmunder in den Ball und hatte Glück, dass er Schäfer anschoss, sonst wäre die Kugel im eigenen Netz gelandet (31.).
Die Partie wogte jetzt in hohem Tempo hin und her. Eine Großchance von Marica landete noch im Toraus, die nachfolgende Ecke von Hitzlsperger hingegen brachte den Ausgleich. Nach der Hereingabe des Nationalspielers standen sich Kehl und Petric selbst im Weg und Meira konnte einköpfen (35.). Vor dem Pausenpfiff prüfte Hitzlsperger Weidenfeller noch mit einem starken Volleyschuss, den der Keeper aber gut abwehrte (39.).
Der 15. Spieltag
Zur zweiten Hälfte kam Bastürk für Tasci, so dass Hilbert in die Abwehr rückte, und der Türke die Zentrale von Khedira übernahm. Das Tempo beider Teams blieb hoch, wenngleich sich die Schwaben in dieser Phase ein optisches Übergewicht erarbeiteten. Chancen gab es weiterhin auf beiden Seiten. So scheiterte Marica in guter Position an Weidenfeller, den Abpraller schoss Hitzlsperger aufs Tor, für den geschlagenen Keeper rettete Kovac (55.). Für Dortmund vergab Petric eine Riesenchance, als Schäfer dessen Schuss mit viel Glück parierte (58.).
Zu oft wurde der Ball auf beiden Seiten leichtfertig in die Füße des Gegners gespielt. Kam Dortmund bis vors Tor der Veh-Elf, wurde es fast immer gefährlich. Im Abschluss freilich fehlte die Kaltschnäuzigkeit. Vor allem bei Standardsituationen wurde es den Hausherren zu leicht gemacht, sich wieder zu befreien.
Das Mittelfeld wurde von beiden Teams schnell überbrückt. Am besten machte es Dortmund in der 79. Minute, als Kringe Federico ins Spiel brachte, dessen Pass vors Tor schob Petric zum zweiten Treffer ein (79.). Stuttgart vermochte es in der Schlussphase nicht mehr, das Ruder erneut herumzureißen, weil die Borussia keine Chancen mehr zuließ, außer einer: In der letzten Szene des Spiels verpasste Marica eine Hereingabe von Magnin nur knapp (90.+2).
Stuttgart spielt am Samstag erneut zu Hause und trifft dabei auf Ex-Trainer Felix Magath und den VfL Wolfsburg. Bereits am Freitag ist die Arminia aus Bielefeld in Dortmund zu Gast.