Kickers-Trainer Mustafa Ünal baute nach dem 4:0-Sieg im Landespokal auf drei Positionen um: Im Tor bekam Castellucci gegenüber Nreca-Bisinger den Vorrang, ansonsten kamen Zagaria und Kiefer neu für Kammerbauer und Obernosterer (beide Bank) in die Startelf.
Nach der Derby-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg veränderte Fürths Coach Marc Schneider seine Startelf auf vier Positionen. Im Tor wurde ebenfalls getauscht, Schaffran ersetzte Linde, zudem kamen Willems, Raschl und Duziak für Griesbeck, Green und Abiama neu dazu.
Letztmals vor sieben Jahren hatten die Kickers im DFB-Pokal gespielt, damals war der amtierende Titelverteidiger VfL Wolfsburg in Stuttgart (1:4). Dass es am Samstagabend anders laufen sollte, merkte man dem Fünftligisten direkt an: Die Heimmannschaft war von Beginn an aktiv in den Zweikämpfen und Laufduellen.
Zagaria schockt den Zweitligisten
Das erste Tor fiel dann aber nach einem ruhenden Ball: Campagna trat die Kugel von links vor den zweiten Pfosten, wo Zagaria gegen Kleebatt-Kapitän Hrgota leichtes Spiel hatte und über Schaffran einnickte. In der Folge entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe, bei der einzig Ache mit ein wenig Glück zur Schussmöglichkeit kam. Castellucci parierte allerdings stark (13.).
DFB-Pokal 2022/23
Die Kickers blieben davon unbeeindruckt und waren im Mittelfeld weiterhin spritzig, jagten die Fürther sogar zeitweise bis in den eigenen Strafraum. Die Mittelfranken dagegen wirkten ideenlos und verloren oft den Ball gegen konzentrierter agierende Stuttgarter. Vor der Pause hatte einzig Raschl noch eine nennenswerte Chance, doch auch er konnte nicht einnetzen. Die Kugel ging aus kurzer Distanz vorbei (33.).
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig an der Harmlosigkeit der Fürther Offensive. Den Gastgebern merkte man in den ersten Minuten zwar die vielen langen Wege aus dem ersten Durchgang an, doch das Kleeblatt konnte die kurze etwas dominantere Phase nicht in Zählbares ummünzen.
Stattdessen kämpften sich die Kickers wieder in die Partie und genossen, wie im ersten Durchgang, eine teils passive Hintermannschaft der Mittelfranken. Immer wieder konnten sich die Oberligisten bis an den Strafraum kombinieren - fairerweise waren die Abschlüsse dann aber ebenfalls meist ungefährlich. Einzig eine Ecke wurde gefährlich, doch Schaffran war zur Stelle (63.).
Joker-Tor zum verdienten 2:0 - Fürth desolat
In der Schlussoffensive liefen die Kleeblätter dann ein ums andere Mal an, doch immer wieder scheiterte der Bundesliga-Absteiger an der Körperlichkeit der Kickers. Und während Fürth deutlich unter den Erwartungen spielte, war es auf der anderen Seite ganz anders.
Die Stuttgarter schmissen sich überall rein und machten dann auch noch das verdiente 2:0. Kurz vor Schluss klärte Zagaria mit dem Kopf einen langen Ball der Mittelfranken und legte so für den eingewechselten Braig auf, der den äußerst schwach grätschenden Haddadi alt aussehen ließ und Schaffran mit einem strammen Schuss überwand. Das Stadion stand Kopf! Bis zum Pfiff versuchte es der Zweitligist nochmals, doch auch in den letzten Minuten kam nichts Gefährliches heraus.
Am Samstag startet für die Stuttgarter Kickers die Oberliga-Saison beim FC Holzhausen (15.30 Uhr). Für das Kleeblatt geht es bereits am Freitag (18.30 Uhr) gegen den Karlsruher SC in der Liga weiter - wo nach nur einem Punkt aus zwei Spielen der Druck direkt groß ist.