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Starker Start für Meul: Silber beim "emotional schwierigsten Wettkampf"

Boulder-Weltcup in Hachioji

Starker Start für Meul: Silber beim "emotional schwierigsten Wettkampf"

Segelte auf Platz zwei in Hachioji: DAV-Sportkletterin Hannah Meul.

Segelte auf Platz zwei in Hachioji: DAV-Sportkletterin Hannah Meul. IFSC

Die Vize-Europameisterin Hannah Meul musste sich im Finale der besten sechs Boulderinnen nur der US-Amerikanerin Brooke Raboutou geschlagen geben.

Die DAV-Athletin schaffte im Finale ein Top und drei Zonen, Brooke wartete mit starken drei Tops und vier Zonen auf und sicherte sich überlegen die erste Goldmedaille des Jahres - für die 22-Jährige aus Boulder/Colorado war es zudem die erste goldene Medaille in dieser Disziplin in ihrer Karriere.

Meul als Führende ins Finale - "Perfekte Mischung gefunden"

Wie gut Meul schon beim Auftakt in Form ist, belegt die Tatsache, dass sie als Führende nach dem Halbfinale in die Endrunde einzog. Dort konnte keine Finalistin außer ihr und Raboutou einen Topgriff erreichen. "Es ist absolut unglaublich. Ich bin total  happy, so in die Saison zu starten", sagte Meul. "Ich habe die perfekte Mischung aus Nervosität und Selbstvertrauen gefunden, zu was ich in der Lage bin."

Janja Garnbret, die Ausnahme-Kletterin der vergangenen Jahre, muss die Weltcups in Asien und den USA zum Start der Saison sausen lassen, da sich die Slowenin in der Vorbereitungsphase die Zehe brach und deshalb noch nicht hundertprozentig fit ist. Auch durch die Abwesenheit von Garnbret ergab sich die Möglichkeit, dass der Boulder-Titel in Hachioji erstmals seit 2018 an eine andere Athletin als Garnbret oder Natalia Grossman ging. Letztgenannte verpasste als Achte des Halbfinals den Einzug in die Endrunde und musste bei der Medaillenvergabe zuschauen.

Dieser Wettkampf war aus emotionaler Sicht der bisher schwierigste. Das wichtigste war, dass ich Christoph in meinem Herzen dabei hatte.

Für Meul dürfte der gelungene Weltcup-Start auch mental einiges bewirken, hatte sie sich doch stellvertretend für das DAV-Team bestürzt über den plötzlichen Unfalltod ihres Teampartners Christoph Schweiger vor dem Wettkampf in Japan geäußert. "Dieser Wettkampf war aus emotionaler Sicht der bisher schwierigste. Das wichtigste war, dass ich Christoph in meinem Herzen dabei hatte."

Die weiteren DAV-Athletinnen platzierten sich wie folgt: Lucia Dörffel wurde 17., Roxana Wienand 47. und Anna Lecher landet auf Rang 67.

Wir haben großes Potenzial, aber auch noch einige Baustellen, an denen wir konsequent arbeiten werden.

DAV-Sportdirektor Martin Veith

"Der erste Weltcup hat einige Eindrücke aus den Trainings- und Nominierungswettkämpfen bestätigt. Wir haben großes Potenzial, aber auch noch einige Baustellen, an denen wir konsequent arbeiten werden. Hannahs Leistung und Ergebnis begeistern jetzt schon wieder, aber auch Yannick und Lucia haben sich stark präsentiert", sagte DAV Sportdirektor Martin Veith.

bst

Siegerpodest mit Hannah Meul (li.), Brooke Raboutou und Anon Matsufuji (re.) 

Siegerpodest mit Hannah Meul (li.), Brooke Raboutou und Anon Matsufuji (re.) IMAGO/Xinhua