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Trauerndes DAV-Team startet Weltcup-Saison in Japan

21-Jähriger verunglückte bei Verkehrsunfall tödlich

Nach Schweigers Unfalltod: Trauerndes DAV-Team startet Weltcup-Saison in Japan

Hannah Meul und der verstorbene Christoph Schweiger.

Hannah Meul und der verstorbene Christoph Schweiger. imago images

Eigentlich hatte sich das gesamte Team des DAV auf die am 21. April startende Weltcup-Saison riesig gefreut, war bis in die Haarspitzen motiviert und froh gewesen, dass die Wintermonate mit hartem Training ohne Wettkämpfe nun endlich vorbei waren.

Doch dann kam der Ostermontag und der plötzliche Tod von Christoph Schweiger. Der 21-jährige Ingolstädter, der für den DAV Ringsee startet, verunglückte bei einem Verkehrsunfall tödlich. Der Boulderspezialist erreichte bei der Deutschen Meisterschaft 2020 den zweiten Platz, bei der EM 2022 stand er im Halbfinale des Boulder-Wettkampfes und landete am Ende auf einem starken achten Platz.

Es hätte eine wegweisende Weltcup-Saison für Schweiger werden können. "Er war gerade dabei, wichtige Weltcup-Erfahrungen zu sammeln, die es für die Etablierung im internationalen Spitzenbereich braucht", sagte Bundestrainer Ingo Filzwieser. "Er war auf dem besten Weg."

Der Verlust von Christoph trifft das gesamt Team hart. Ohne Chris nach Japan zu reisen, fühlt sich nicht richtig an.

Hannah Meul

Auf den Weg nach Japan machte sich das DAV-Team nun ohne Schweiger, allerdings kreisen die Gedanken weiterhin vor allem um ihn. "Der Verlust von Christoph trifft das gesamte Team hart. Ohne Chris nach Japan zu reisen, fühlt sich nicht richtig an", sagte Boulder-Vize-Europameisterin Hannah Meul stellvertretend für das gesamte Team. Trotz der schockierenden Nachricht hofft Meul dennoch auf zusätzliche Motivation. "Der Fokus gilt jetzt in erster Linie 'Chri'. Er gibt dem ganzen Team Power und wir werden ihn mit uns tragen, wo auch immer wir klettern."

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"Erfolg muss in den ersten Wettkämpfen der Saison für den DAV anders definiert werden als über Ergebnislisten. Ich bin mir sicher, alle werden in Gedanken an 'Chri' an die Wand gehen und vielleicht für ihn versuchen, das Beste aus sich herauszuholen", sagte Martin Veith, der Sportdirektor des DAV.

Beim Boulder-Weltcup in Hachioji starten insgesamt sieben deutsche Sportkletterer. Die größten Hoffnungen ruhen bei den Herren auf Yannick Flohé, der im vergangenen Jahr seinen ersten Weltcup gewann (Brixen). Zudem sind Max Kleesattel und Elias Arrigada Krüger am Start. Alex Megos hingegen hat sich entschieden, bei den anstehenden Weltcups in Asien und den USA nicht teilzunehmen.

Bei den Frauen sind neben Hannah Meul noch Lucia Dörffel, Roxana Wienand und Anna Lechner dabei. 

bst