St. Pauli-Coach Andre Schubert tauschte nach dem 1:2 in Fürth dreimal Personal. Funk, Morena und Volz rutschten aus der Mannschaft, der wiedergenesene Boll, Sobiech und Rothenbach waren neu dabei.
Rostocks Trainer Wolfgang Wolf stellte nach dem derben 0:5 gegen den FSV Frankfurt gar viermal um. Weilandt, Starke, Petzer und Holst spielten, Borg, Jänicke, Wiemann und Jordanov räumten dafür ihre Plätze.
Das erste Spiel im deutschen Profifußball, das auf Initiative der Polizei und nach Beschluss des Hamburger Oberverwaltungsgerichts ohne Gästefans stattfand, begann schwungvoll. Die fehlende Unterstützung von den Rängen – Hansas Fans demonstrierten zeitgleich in Hamburg – schien den Gästen wenig auszumachen. Denn die Wolf-Elf spielte munter mit und deckte im Verlauf der ersten Hälfte immer wieder die Schwachstellen in der Defensive des Aufstiegsaspiranten auf. Weilandts Schuss durch die Beine von Sobiech markierte den Anfang (6.).
Der 32. Spieltag
St. Paulis Antwort kam schnell und wurde vom linken Flügel aus vorbereitet. Eine Flanke segelte von dort an den zweiten Pfosten, Ebbers setzte artistisch nach und beförderte das Spielgerät aus kurzer Distanz neben den rechten Torpfosten – es stand 1:0 für die Hamburger. (12.). Rostock wirkte keineswegs geschockt und spielte mit. Mintal kam nach Fehler von Tschauner aus spitzem Winkel zum Abschluss – der Torwart der Hausherren machte seinen Lapsus mit einer guten Parade wieder wett (19.). Peitz köpfte eine Flanke des Slowaken auf das linke Eck, Tschauner reagierte erneut gut und lenkte das Rund an den Pfosten (25.).
Seine Vordermänner hatten im Rostocker Strafraum derweil weitere gute Szenen zu bieten. Boll setzte einen Ball nur knapp neben das anvisierte Ziel (26.), ein Freistoß von Daube senkte sich tückisch, Hahnel wehrte im Rückwärtslaufen ab und schaffte es gerade so, das Rund noch vor der Linie aufzuhalten (28.).
Es blieb weiter ein munteres Spiel! Naki (34.) und Bartels nach feinem Solo, bei dem er zwei Rostocker tunnelte (40.), ließen das 2:0 vor der Pause noch liegen. Auch bei Müllers 830.) und Mintals (37.) Distanzversuchen fehlte nicht viel zum Ausgleich. Als Tschauner einen Blum-Freistoß entschärfte, ging es mit dem knappen Vorsprung für die Kiez-Kicker in die Kabinen.
Ebbers ist der Hansa-Schrecken - Bartels staubt trocken ab
Nach der Pause holte St. Pauli dann zum zweiten Streich aus. Ebbers entwischte der Gäste-Abwehr und schoss aus vollem Lauf durch die Hosenträger von Hahnel zum 2:0 ein (49.). Von diesem Schock erholte sich Hansa nicht mehr. Die Schubert-Elf dominierte das Spiel mit der deutlichen Führung im Rücken jetzt nicht wirklich, ließ im Gegenteil den abstiegsbedrohten Gästen ein ums andere mal die Möglichkeit auf den Anschlusstreffer. Doch Pelzer (56.), Weilandt (60.), Pannewitz und aus günstiger Freistoßposition Holst (68.) vergaben teils überhastet, teils ohne Schussglück.
Der Gastgeber setzte derweil auf Konter und verpasste vor allem in der Person von Ebbers die endgültige Entscheidung. Erst setzte Ebbers aus zentraler Position einen Schuss direkt auf Hahnel ab (75.), dann lief der Doppelpacker alleine auf Rostocks Schlussmann zu und vergab kläglich (76.). Wenn es für ein drittes Tor nicht genügen sollte, dann eben für eine erste Vorlage. Ein Zuspiel von Ebbers vor das Tor kam genau vor die Füße von Bartels, der locker zum 3:0 einschob (79.).
Das Spiel war nun entschieden, Hansa ließ den Kopf hängen und konnte sich nicht mehr zu einem Gegenschlag aufraffen. In der Schlussphase wurde Bruns mit einem Freistoß noch einmal auffällig (83.), auch Schachtens Kopfball sorgte noch für Gefahr (85.), dann waren die 90 angesetzten Minuten vorbei und der Kurs klar: St. Pauli bleibt ein Kandidat für Platz drei, Rostock helfen jetzt nur noch Siege.
St. Pauli gastiert am kommenden Sonntag in Dresden bei Dynamo. Rostock spielt zeitgleich bei Union Berlin vor.