St. Pauli-Trainer Dietmar Demuth stellte nach dem umkämpften 2:2-Remis gegen Leverkusen auf einigen Positionen um: Der zuletzt verletzte Henzler stand wieder für Bulat zwischen den Pfosten, für den Gelb-gesperrten Gibbs spielte Held, und der zuletzt Rot-gesperrte Bajramovic rückte für Kovalenko in die Mannschaft. Auf Seiten der Gäste aus Gladbach ließ Coach Hans Meyer seine Elf nach dem 2:1-Heimsieg gegen den HSV ebenfalls verändert auflaufen. Asanin musste für den Rückkehrer Korell den Platz räumen, für Demo spielte Markus Hausweiler und Felgenhauer durfte für Aidoo von Beginn an ran. Die Hamburger mussten in der Abwehr umstellen. Die Dreier-Abwehrkette bildeten diesmal Bürger, Stanislawski und Held, Bürgers zentralen Part übernahm Bajramovic. Gladbach agierte wie gewohnt mutig mit einem 4-3-3-System. Über rechts sollte der ehemalige Fürther Felgenhauer für Druck sorgen, Korell nahm seinen Platz in der Vierer-Kette ein.
Spieler des Spiels
Spielnote
Henzler - O. Held, Stanislawski , Bürger - Berre , Kientz , Bajramovic , Rahn, Meggle - Patschinski , M. Rath
Stiel - Korell, Pletsch, Eberl, Münch - P. Nielsen, Hausweiler, Ulich - Felgenhauer , van Lent , van Houdt
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Millerntor-Stadion |
| Zuschauer | 20.629 (ausverkauft) |
Lange war es unklar, ob die Partie wegen der Platzverhältnisse überhaupt angepfiffen wird und es hätten wohl auch die Spieler nichts gegen eine Neuansetzung gehabt. Denn richtiges Fußballspielen war auf dem schneebedeckten Spielfeld kaum möglich. Lediglich die Strafräume waren freigeschaufelt. So war es wie zu erwarten eine zerfahrene Begegnung mit vielen Zweikämpfen und wenig spielerischen Elementen. Beide Teams versuchten das holprige Geläuf mit hohen Bällen zu überbrücken und im Anschluss über Flanken zum Erfolg zu kommen. St. Pauli hatte mit dieser Taktik zwei gute Chancen (Rath, Patschinski), Gladbach ebenfalls eine Gelegenheit (Felgenhauer). Ein dicker Patzer von Stanislawski sorgte für die Führung der Gäste. Der Hamburger Abwehrchef unterschätzte einen hohen Ball, und so konnte van Lent ungestört die Führung erzielen (31.). Nur vier Minuten später folgte aber bereits der Ausgleich für die Demuth-Elf. Einen Rahn-Freistoß von der rechten Seite erwischte Kientz, der mit einem sehenswerten Seitfallzieher dem Gladbacher Keeper Stiel keine Chance ließ. Mit zunehmender Spieldauer kamen die Akteure mit dem Platz immer besser zurecht und es entwickelte sich trotz der Umstände bis zum Halbzeitpfiff eine muntere Partie. Die erste gute Chance im zweiten Spielabschnitt ließ nicht lange auf sich warten. Stanislawski köpfte gefährlich auf den Kasten der Gladbacher, doch Hausweiler konnte auf der Linie klären. Auch im weiteren Verlauf hatte St. Pauli mehr Spielanteile. Eine verunglückte Flanke von Rahn landete an der Latte, und Rath scheiterte mit einem Distanzschuss an Keeper Stiel. Doch wieder war es ein langer Ball, der für die Hausherren Gefahr brachte. Ulich war allerdings allein vor dem Tor nicht kaltschnäuzig genug und scheiterte an Henzler. Auch van Lent brachte das Leder bei seiner Großchance in der 77. Minute nicht an dem Keeper der Hamburger vorbei. In der "Schneeschlacht" von St. Pauli war richtiges Fußballspielen eigentlich gar nicht möglich. Doch die beiden Teams machten das Beste daraus und sorgten am ausverkauften Millerntor durch ein überraschend gutes Spiel für Stimmung. St. Pauli war zwar Spiel beherrschend, die besseren Torchancen hatten aber die "Fohlen". Das Remis geht deswegen insgesamt in Ordnung. Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend
