Bruns, Trojan und Ludwig freuen sich über das 1:0 gegen Mainz. dpa
Beide Trainer schickten zu Beginn die Spieler auf das Feld, die auch in der vergangenen Woche die Startelf bildeten. Weder Holger Stanislawski noch Jürgen Klopp nahmen im Vergleich zum 2:2-Remis in Aachen bzw. zum 1:0-Erfolg gegen Köln personelle Veränderungen vor.
Die ersten Minuten gehörten eindeutig den Mainzern, die selbstbewusst den Ball laufen ließen und durch Borja auch die erste Chance hatten: Der Mittelstürmer tanzte Morena und Eger aus und kam aus zwölf Metern zum Abschluss, doch Keeper Borger packte sicher zu (3.).
Nach etwa zehn Minuten nahmen die Hamburger das Heft in die Hand und kamen aus einem verstärkten Mittelfeld mit den kampfstarken Meggle mehrmals gefährlich vor das Tor der Klopp-Elf. Vor allem als sich Kuru einen Freistoß erschlich - der Stürmer lupfte den Ball mit der Hand über Gunkel, reklamierte selbst Handspiel und bekam auch noch den Freistoß zugesprochen. Diesen schoss Trojan erst in die Mauer und seinen Nachschuss konnte Ischdonat entschärfen (16.). Sekunden zuvor hatte Borja die Riesenchance zur Mainzer Führung, als sein Gegenspieler Morena im Laufduell strauchelte, doch der FSV-Torjäger scheiterte am gut reagierenden Borger.
Doch kauften die St. Paulianer in dieser Phase dem Bundesliga-Absteiger mit gutem Pressing den Schneid ab und kamen durch die flinken Offensivspieler wie Trojan oder Ludwig zu gefährlichen Vorstößen. Das Führungstor für die Hamburger fiel allerdings nach einer Ecke, die Ludwig genau auf den Kopf von Eger zirkelte, der sich gegen Subotic durchsetzte und einnickte (20.).
In der Folge blieben die Hamburger am Drücker, doch sie hatten nicht mehr die großen Gelegenheiten, um einen zweiten Treffer nachzulegen. Lediglich Ludwig, der nach einem Sololauf von Trojan zum Abschluss kam, wurde nochmal gefährlich. Erst hämmerte er das Leder weit drüber (23.) und dann entschärfte Ischdonat seinen direkten Freistoß mit einer tollen Parade (35.). Die Mainzer kamen nach dem Gegentor im ersten Abschnitt nicht mehr gefährlich nach vorne. Das lag auch daran, weil sich die Innenverteidiger Morena und Eger nun besser auf den flinken Amri und den trickreichen Borja eingestellt hatten.
Der 17. Spieltag
Den zweiten Abschnitt begann Klopp mit einem Wechsel. Er brachte Markolf für den enttäuschenden Gunkel, um im Mittelfeld wieder mehr Aggressivität reinzubringen. Das gelang auch: Nach einer Rudelbildung, die Markolfs Einsatz im Luftduell gegen Bruns auslöste, agierten die Mainzer wieder druckvoller nach vorne. Die Folge: Das Geschehen spielte sich fast ausnahmslos in der Hälfte der Hamburger ab, doch in den Strafraum kamen die Rheinhessen kaum.
So schwungvoll wie die erste Halbzeit verlief, so zerfahren präsentierten sich beide Mannschaften im zweiten Abschnitt. Torchancen gab es so gut wie keine mehr - ein Kopfball von Feulner, den Borger locker parierte, war die Ausnahme (68.).
Passend zum schwachen Spiel in Hälfte zwei verlief die Schlussphase. Bruns zerrte Noveski am Trikot und der Mainzer Kapitän schlug mit dem Ellenbogen nach hinten aus. Schiedsrichter Schmidt entschied auf Tätlichkeit und zeigte Rot (85.). Zu diesem Zeitpunkt war Mainz schon nur noch zu zehnt, weil Amri verletzt ausschied (Oberschenkelzerrung) und Klopp schon dreimal gewechselt hatte. Dennoch drängten die Mainzer auf den Ausgleich und hätten durch Karhans Schlenzer fast nochmal jubeln dürfen, doch Keeper Borger lenkte den Ball mit einer klasse Parade drüber (89.). Damit war der Sieg für St. Pauli perfekt.
Zum Rückrundenauftakt Anfang Februar tritt St. Pauli in Köln an, die Mainzer müssen nach Koblenz.