Gegen den abwehrstarken FCK - hier Florian Dick - geriet die St.-Pauli-Offensive mit Deniz Naki in Stolpern. picture alliance
St.-Pauli-Coach Holger Stanislawski baute seine Startelf gegenüber dem 3:2-Auswärtssieg in Frankfurt auf einer Position um: Eger rückte für den beim FSV enttäuschenden Gunesch in die Innenverteidigung.
Auch bei den Gästen gab es im Vergleich zum 4:1 im Heimspiel gegen Duisburg einen personellen Wechsel. FCK-Trainer Marco Kurz musste wegen einer fiebrigen Erkältung auf Jendrisek verzichten, Paljic durfte so von Beginn an ran.
Die Anfangsminuten gehörten den Hausherren, die durch Takyi (2.) und Bruns (3.) erste Duftmarken setzten. Doch St. Paulis Streben nach spielerischer Dominanz scheiterte an der eigenen hohen Fehlerquote. Nach vielversprechendem Beginn verflachte die Partie. Der defensiv gut stehende FCK zeigte, dass der Ligabestwert von nur drei Gegentoren kein Zufall ist. Nach vorne brachten die Gäste aber zunächst wenig zu Stande.
Der 6. Spieltag
Aus dem sprichwörtlichen heiteren Himmel bot sich der Kurz-Elf die Riesenchance zur Führung: Als Paljic in den Strafraum eindrang, grätschte Boll in der 19. Minute ungeschickt dazwischen – Schiedsrichter Brych gab folgerichtig Elfmeter. Doch Schulz scheiterte mit dem halbhoch nach links geschossenen Strafstoß an Hain (20.).
Der gehaltene Elfmeter gab St. Pauli neuen Schwung. Die Kombinationen liefen fortan wieder etwas schneller und flüssiger. Ebbers (25., daneben) und Naki (30., Sippel hält) boten sich prompt gute Einschusschancen.
Die besseren Möglichkeiten ergaben sich jedoch auf der anderen Seite. Nemec (33.) und zweimal Paljic (35., 41.) tauchten frei vor Hain auf, brachten das Leder aber nicht im Tor unter. Das gelang erst Amedick, der in der 45. Minute eine Bugera-Ecke per Kopf zur Gästeführung ins Tor verlängerte.
Den besseren Start in den zweiten Durchgang erwischten die Gäste. Jeweils auf Vorlage von Nemec kamen Sam (53.) und zweimal Paljic (55., 56.) zu guten Chancen, vergaben die aber teils leichtfertig.
St. Pauli mühte sich zwar redlich, doch gegen die gut organisierte FCK-Defensive fanden die Hamburger kein Mittel. Mit der Hereinnahme von Hennings und Kruse wollte Stanislawski das ändern, doch der Schuss ging nach hinten los: Der auf Lauterer Seite eingewechselte Pavlovic flankte auf Nemec, der aus kurzer Distanz von Eger unbehelligt zum 2:0 einköpfte (70.).
Die Stanislawski-Elf ließ sich aber auch vom zweiten Gegentreffer nicht entmutigen. Immer wieder rannten die Hamburger an und machten es in der Schlussphase tatsächlich noch einmal spannend: Ebbers kam kurz vor Sippel an den Ball und anschließend zu Fall. Brych zeigte ein zweites Mal auf den Punkt, Bruns ließ sich die Chance nicht entgehen (84.).
Mit frischem Schwung ging St. Pauli in die Schlussminuten, doch mehr als ein Hennings-Schuss vom Strafraumeck, der das Ziel um etwa einen Meter verfehlte (88.), sprang nicht mehr dabei heraus. Die Hamburger kassieren damit die erste Saisonniederlage und müssen die Pfälzer in der Tabelle vorbeiziehen lassen.
Bereits am Mittwoch sind die "Kiezkicker" erneut gefordert, wenn das Pokalspiel bei Werder Bremen auf dem Plan steht. Am gleichen Tag hat Kaiserslautern Leverkusen zu Gast. In der Liga sind beide am kommenden Samstag wieder im Einsatz: St. Pauli in Bielefeld, Lautern gegen den KSC.