Von der "größten Bühne eines Frauenspiels auf Hamburger Boden" war im Vorfeld des Spiels die Rede. 19.710 Karten waren für das Spiel verkauft worden, wie St. Pauli über seine Vereinskanäle bekanntgab. Die Rollen vor dem Spiel waren klar verteilt - die Gäste aus Hamburg-Stellingen gingen als klarer Favorit in die Partie.
Noch in der abgelaufenen Saison trafen beide Teams in der Regionalliga Nord aufeinander - St. Pauli im Abstiegs-, der HSV im Aufstiegskampf - , mittlerweile haben sich die Kräfteverhältnisse jedoch noch weiter gewandelt. Während der HSV als Aufsteiger mit vier Punkten aus drei Spielen in die 2. Liga gestartet ist und sich mittelfristig den Aufstieg in die Frauen-Bundesliga als Ziel gesetzt hat, hatten die St. Paulianerinnen eine Liga tiefer erst vor kurzem in der Liga mit 0:3 gegen die zweite Mannschaft des HSV verloren, die ebenfalls aufgestiegen war.
Spiel von Beginn an eine klare Angelegenheit
Es dauerte nicht lange, bis das Spiel in die erwartete Richtung abbog: Bereits nach drei Minuten traf Mühlhaus zur HSV-Führung. Es dauerte nicht lange, bis die 16-jährige Baum das 2:0 nachlegte (7.). St. Pauli war im Grunde chancenlos, hatte durch Floeter im Anschluss an einen Freistoß die Gelegenheit auf den Anschlusstreffer (19.). Kurz darauf erhöhte Doppeltorschützin Baum jedoch auf 3:0 (21.). In der Folge hätte die Führung gar ausgebaut werden können, doch oft spielten die HSV-Frauen es im letzten Drittel zu unpräzise. Mit Pausenpfiff traf Stöckmann noch zum 4:0 (45.+1).
Für die Gastgeberinnen ging es mittlerweile weniger um das Ergebnis, sondern mehr darum, sich von den Fans feiern zu lassen und die einzigartige Atmosphäre aufzusaugen. Denn nach dem Seitenwechsel zeigte sich auf dem Platz ein unverändertes Bild. Der HSV hatte zahlreiche Chancen, die eingewechselte Schulz (60.) und ein Strafstoß von Mühhaus (63.) vervollständigten ein halbes Dutzend Tore. Mit lautstarken Support verteidigte St. Pauli ab da an besser und ließ weniger zu. Kurz vor dem Ende erhöhte Mühlhaus mit ihrem dritten Treffer dann auf 7:0 (89.). Auch St. Pauli gelang zur Freude der heimischen Fans kurz daraufhin noch der Ehrentreffer: HSV-Torhüterin Naward traf bei einem Klärungsversuch ins eigene Tor. Beim 1:7 blieb es dann am Ende auch.
Jubel nach Abpiff auf beiden Seiten
Trotz des deutlichen Ergebnisses jubelten am Ende alle Parteien. Während sich die Gäste von den mitgereisten Fans ob des Sieges feiern ließen, genossen auch die unterlegenen Gastgeber die Atmosphäre und holten sich auch noch Minuten nach Abpfiff jede Menge Applaus vom heimischen Publikum ab.