Personal: Nach dem 0:1 in Rostock kamen bei den Gastgebern Rahn und Berre für Racanel und Amadou in die Mannschaft. Zwei Änderungen auch bei den Bayern nach dem 2:0- Sieg gegen Leverkusen: Trainer Hitzfeld brachte Sforza und Pizarro für Scholl und Elber.
Taktik: Gegen den im 4-4-2-System beginnenden FC Bayern spielte St. Pauli mit einer mutigen Offensiv-Variante mit zwei Innenverteidigern ohne Absicherung Mann gegen Mann, wobei Gibbs Pizarro und Stanislawski Jancker nicht von der Seite wichen. Davor ein breites Fünfer-Mittelfeld-Bollwerk aus dem sich Kientz zuweilen als Abräumer vor der Abwehr zurückfallen ließ. Der überzeugende Spielmacher Meggle sollte die beiden Spitzen Rath und Patschinski bedienen.
Spielverlauf: Die Hausherren setzten von Beginn an den Favoriten aus München mit unbändigem Einsatz und aggressivem Zweikampfverhalten unter Druck und erstickte das Kombinationsspiel der Bayern im Ansatz. Über gewonnene Zweikämpfe erzwang St. Pauli viele Überzahlsituationen und riss mit gut getimten Pässen in die Naht- stellen Viererkette die Abwehr der Gäste ein ums andere Mal auf. Bei 6:1 Chancen zur Pause für St. Pauli war der FC Bayern mit "nur" zwei Gegentreffern noch gut bedient.
Hitzfeld reagierte, brachte in Scholl und Sergio zwei frische Offensivspieler und stellte auf 4-3-3 um. Scholl über links, Sergio über rechts und Pizarro zentral sollten nun für den nötigen Druck sorgen. Es gelang nur zeitweise. Zwar kamen die Münchner nun besser ins Spiel und zu Chancen (Scholl, Sergio), doch die Hamburger hielten dagegen und blieben bei Kontern meist über Meggle, Rath und Patschinski stets gefährlich.
Fazit: Ein auf Grund einer überragenden ersten Halbzeit und einer tollen kämpferischen Gesamtleistung völlig verdienter Sieg gegen zu zögerliche Bayern, die eine Halbzeit verschliefen und nie richtig ins Spiel fanden.
Von Thiemo Müller, Bernd Jankowski und Karlheinz Wild