Die aktuelle Ausgangslage stellt sich wie folgt dar: Über Thomas Tuchel würde gar nicht mehr diskutiert, hätte Ralf Rangnick nach seiner Zusage nicht umgehend einen Rückzieher gemacht. Oder wäre Xabi Alonso vorher schon zu haben gewesen. Von den verbleibenden Kandidaten - ob öffentlich bekannt oder nicht - überzeugt offenbar niemand eine Mehrheit unter den FCB-Bossen, auch der zuletzt diskutierte Erik ten Hag wurde wieder verworfen. Auch bei Hansi Flick gibt es Bedenken.
Nach kicker-Informationen kämpfen Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund nun um einen Verbleib Tuchels, der in den vergangenen Wochen für sich werben konnte, vor allem mit den Auftritten der Münchner in der Champions League. Entschieden ist damit aber nichts, vorher müssten - sprichwörtlich - ein paar dicke Bretter durchbohrt werden.
Tuchel dürfte eine Vertragsverlängerung zur Bedingung stellen
Zunächst wäre die Seite Tuchel. Der 50-Jährige möchte verständlicherweise nicht als Notlösung gelten und nur den Platzhalter für einen neuen Trainer 2025 spielen, Jürgen Klopp und eventuell Alonso wären dann auf dem Markt. Das heißt: Tuchel dürfte ziemlich sicher eine Vertragsverlängerung über 2025 hinaus zur Bedingung stellen.
Aber gewähren ihm diese die Bosse und vor allem der Aufsichtsrat mit Ehrenpräsident Uli Hoeneß und Ex-CEO Karl-Heinz Rummenigge? Auch hier dürfte noch einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten sein. Menschen, die Hoeneß sehr nahestehen, halten diesen jedoch für flexibel genug, dass er sein Okay gibt, wenn alle im Klub von dieser Lösung überzeugt sind.
Die Mannschaft steht mehrheitlich hinter Tuchel
Ein Kritikpunkt an Tuchel waren seine permanenten Vorschläge bzw. Forderungen auf dem Transfermarkt im vergangenen Sommer, die damals ungefiltert und beinahe täglich beim Vorstand bzw. Hoeneß und Rummenigge ankamen. Hier könnten nun künftig Eberl und Freund als Puffer dienen, beide waren im vergangenen Sommer noch nicht im Amt.
Die Mannschaft steht mehrheitlich hinter Tuchel, vor allem Manuel Neuer und Thomas Müller sollen sich für eine weitere Zusammenarbeit ausgesprochen haben, Harry Kane und Eric Dier dürfen ebenfalls zu den Fürsprechern gezählt werden. Die Tür für einen Tuchel-Verbleib beim FC Bayern steht offener als jemals zuvor in den vergangenen Wochen und Monaten.