Mit einem 3:2-Vorteil war Galatasaray nach einem spektakulären Hinspiel mit zwei Platzverweisen nach Prag gereist, sah sich in der stimmungsvollen epet-Arena aber einem frühen Rückstand gegenüber. Preciado hatte das Leder selbst im Mittelkreis gewonnen und nach einer blitzsauberen Kombination per Heber über Muslera hinweg in die Maschen befördert (8.).
Bardakci schlägt zurück
Lange jubelten die Tschechen allerdings nicht. Mit der ersten guten Chance nach einem Freistoß glich Cimbom in der 16. Minute in Person von Bardakci aus und spielte den Stimmungskiller. Anschließend folgte eine ausgeglichene Phase ohne große Highlights, ehe Kuchta kurz vor der Pause zum vermeintlichen 2:1 traf (41.). Doch die Fahne ging zu Recht hoch, das Ergebnis hatte bis zum Halbzeitpfiff Bestand.
Nach Wiederanpfiff sah es infolge einer von Olatunji kläglich vergebenen Chance (55.) zunächst danach aus, dass sich das Bild weiter Strecken des ersten Durchgangs fortsetzen würde. Dann allerdings unterlief Ex-Schalker Ayhan ein folgenschwerer Fehler. An der Strafraumecke stieg er Haraslin übel von vorne auf das Sprunggelenk. Von Anthony Taylor zunächst noch mit Gelb bedacht, flog der Rechtsverteidiger nach Video-Studium in der 70. Minute mit Rot vom Platz.
Sparta nutzt Überzahl sofort
Die Überzahl nutzte Sparta daraufhin quasi umgehend. Nur vier Zeigerumdrehungen nach dem Platzverweis hatte der eingewechselte Zeleny auf der Ayhan-Seite zu viel Zeit und nutzte diese für eine präzise Flanke auf den ebenfalls von der Bank gekommenen Tuci, der per Kopf zum Ausgleich in der Gesamtaddition traf.
Das Momentum komplett auf der eigenen Seite, wollte Prag nun mehr und noch vor einer möglichen Verlängerung das Weiterkommen festzurren. Und tatsächlich: Nur kurz nach der erneuten Führung rutschte Sanchez ein Pass Tucis auf Haraslin durch, der knapp nicht im Abseits stand und Muslera mit links überwand (80.). Ein Nackenschlag, auf den die zehn verbliebenen Gala-Akteure keine Antwort mehr fanden. Stattdessen spielten Laci und Kuchta einen Konter tief in der Nachspielzeit wunderbar zu Ende, der routinierte Tscheche erzielte den 4:1-Endstand (90.+6).
Unschöne Bilder nach Abpfiff
Das Spiel bereits verloren, sorgten die Gäste nach Abpfiff dann noch für einen unwürdigen Abschluss des Europa-Abends. Zwischen den Bänken eskalierte die Situation nach einigen Provokationen, mehrere Istanbuler Spieler und Verantwortliche wurden handgreiflich, zum Teil wurde gar zu Tritten angesetzt. Gut möglich, dass die Szenen noch Konsequenzen nach sich ziehen werden.
Sollte es zu Sperren im europäischen Wettbewerb kommen, würden diese freilich erst in der kommenden Saison fällig werden. Für Galatasaray ist die Europa-Reise beendet, am Montag (18 Uhr) geht es gegen Antalyaspor um die nächsten Punkte auf dem Weg zur Meisterschaft. Sparta darf derweil 24 Stunden zuvor mit dem Wissen beim 1. FC Slovacko antreten, im Europa-League-Achtelfinale mitwirken zu können.