Spaniens Coach Julen Lopetegui nahm gegenüber dem 2:1 in Mazedonien Mittelstürmer Diego Costa raus, der nicht einmal zum Aufgebot zählte. Neben dem 28-Jährigen musste Thiago (Bank) weichen. Für das Duo starteten Koke und Asensio.
Italiens Auswahltrainer Giampiero Ventura setzte fast vollständig auf die Startelf, die Liechtenstein zuletzt klar mit 5:0 bezwungen hatte. Eine Änderung gab es nur im zentralen Mittelfeld, dort erhielt Verratti den Vorzug vor Pellegrini (Bank).
Iscos feines Füßchen
Die Offensive der "Furia Roja" war für die Italiener, die mit zwei Viererketten antraten, in der Anfangsphase schwer zu greifen. Das lag daran, dass die offensive Dreierreihe um Isco, David Silva und Asensio fast pausenlos rotierte und Unruhe stiftete. Wie gewohnt war Spanien balldominant, die großen Chancen konnte sich die Mannschaft von Julen Lopetegui aber nicht herausspielen.
Nach 13 Minuten brachte ein ruhender Ball die Führung: Sergio Ramos hatte sich bereits versucht, sein Vereinskamerad Isco machte es besser und schlenzte einen Freistoß von der Strafraumgrenze ins Tor. Unhaltbar schien der Rechtsschuss nicht, Gianluigi Buffons Sicht wurde aber lange verdeckt.
Mit der Führung im Rücken ließ Spanien etwas nach und Italien damit ins Spiel finden. Trotz einiger guter Ansätze kam die "Squadra Azzurra" aber nur durch Belotti gefährlich zum Abschluss. Nach präziser Flanke von Darmian kam der Angreifer im Sturmzentrum unbedrängt zum Kopfball, De Gea war wach und zur Stelle (23.). Kurz vor der Pause profitierten ansonsten nicht sonderlich gefährliche Iberer erneut von einem Geniestreich ihrer Nummer 22: Der dynamische Isco narrte zwei Verteidiger 18 Meter vor dem Tor und zog trocken wie präzise ab. Buffon hatte keine Chance (40.) - und Italien ging mit einem Zwei-Tore-Handicap in die Pause.
WM-Quali Europa, Gruppe G, 7. Spieltag
Belotti scheitert wieder
Die Gäste kamen schwungvoller aus der Pause, drängten die Lopetegui-Elf weit in die eigene Hälfte und übernahmen die Spielkontrolle. Hinten klafften bei den Spaniern hin und wieder Lücken, so befand sich Insigne am Strafraumrand in bester Schussposition. De Gea wehrte ab, aber auch der Abpraller zeugte noch von höchster Gefahr (49.). Fünf Minuten später probierte es Belotti erneut per Kopfball, setzte diesen allerdings etwas zu hoch an.
Zwar blieb die Ventura-Elf auch in der Folge am Drücker, die spanische Defensive hatte sich inzwischen aber gefunden und wehrte sich gekonnt gegen die vielen, aber unstrukturierten Angriffsversuche der Italiener. Nach knapp 65 Minuten nahm der Schwung ab, was auch daran lag, dass sich die Gastgeber vermehrt befreiten und wieder aktiver nach vorne spielten. Beinahe hätte Carvajal alles klar gemacht, nach starker Einzelleistung von Isco scheiterte der aufgerückte Rechtsverteidiger per Lupfer an Buffons Parade (69.).
Joker Morata schlägt zu - Villa feiert Comeback
Trotzdem durfte die "Squadra Azzurra" nicht mehr allzu lange hoffen, denn zu Beginn der Schlussviertelstunde machte "La Roja" den Deckel drauf. Kapitän Ramos marschierte mit nach vorne und bediente Joker Morata exzellent im Strafraum, sodass dieser nur noch den Fuß hinhalten musste - 3:0, die Entscheidung (77.). In den Schlussminuten durfte dann auch noch Rückkehrer David Villa ran, der nach über drei Jahren erstmals wieder das spanische Trikot überstreifte. Der Ex-Barça-Akteur durfte sogar mit "seiner" Nummer sieben auflaufen, die ihm Morata zur Verfügung stellte.
Als Tabellenführer mit drei Punkten Vorsprung muss Spanien am Dienstag nach Liechtenstein (20.45 Uhr), Italien empfängt zur selben Zeit Israel.