Am Ende war es ein Außenristpass von Theo und die Abgeklärtheit von Mbappé, die den Unterschied ausmachte. Gut zehn Minuten waren am Sonntagabend im Guiseppe Meazza zu Mailand noch zu spielen, als Theo Mbappé mit einem wohltemperierten Zuspiel in Szene setzte, Mbappé war auf und davon, schickte Spaniens Torwart Unai Simon mit einem Übersteiger auf den falschen Fuß und schob dann überlegt ein.
Es war das 2:1 für Frankreich, jenes Tor, das die Equipe Tricolore letztlich zum Nations-League-Sieger kürte, weil die Spanier in der verbleibenden Zeit keine Antwort mehr fanden.
Ihr Trainer Luis Enrique hatte seine Startelf nach dem 2:1 im Halbfinale gegen Italien auf zwei Positionen verändert: Garcia ersetzte Pau in der Innenverteidigung, außerdem erhielt Rodrigo im Mittelfeld den Vorzug vor Koke. Frankreichs Coach Didier Deschamps tauschte nach dem 3:2 gegen Belgien ebenfalls zweimal: Anstelle von Hernandez und Rabiot begannen Kimpembe und Tchouameni.
Oyarzabal eröffnet - doch Benzema antwortet
Der Verlauf der ersten 45 Minuten ist schnell erzählt: Spanien hatte rund zwei Drittel Ballbesitz und dominierte die Partie, schaffte es aber kaum einmal, sich gegen physisch präsente Franzosen durchzusetzen. Vor beiden Toren war wenig bis nichts geboten - doch nach dem Seitenwechsel gewann das Spiel an Fahrt und war nun ebenso unterhaltsam wie abwechslungsreich.
Nach gut einer Stunde ging es Schlag auf Schlag: Nach einem langen Ball von Busquets schüttelte Oyarzabal den eingewechselten Upamecano ab und traf mit einem platzierten Linksschuss zum 1:0 für Spanien (64.), wenig später schlug der Weltmeister zurück: Unmittelbar vor dem ersten Tor des Abends hatte Theo noch die Latte getroffen (64.), nun aber traf Benzema mit einem herrlichen Schlenzer vom Strafraumeck (66.).
Das Momentum war nun auf Frankreichs Seite, Mbappé versuchte es zweimal vergeblich (70., 72.), schlug dann aber doch zu. Sein 2:1 brachte die Entscheidung - weil erst Oyarzabal seinen Meister in Lloris fand (89.), dann auch der eingewechselte Yeremy (90.+4).