Hellwach in der 33. Minute: Manuel Neuer klärt vor dem einschussbereiten Chico. picture alliance
Zum Auftakt der EM in Schweden gegen Mitfavorit Spanien ließ U-21-Trainer Horst Hrubesch wie erwartet den einzigen gelernten Stürmer Sandro Wagner auf der Bank. Dafür agierten beim DFB-Team mit Özil und Dejagah zwei Flügelstürmer. Spanien bot in Barcelona-Angreifer Bojan Krkic eine nominelle Spitze auf. Im Mittelfeld sollte Kapitän Raul Garcia von Atletico Madrid die Fäden ziehen.
Und Garcia setzte gleich zu Beginn der Partie eine erste Duftmarke. Nach wenigen Sekunden schloss er aus 20 Metern aus der Distanz ab, Keeper Neuer hatte aber aufgepasst und fing das Leder ab. Auch mit einem 18-Meter-Schuss von Granero (5.) hatte der Schalker Schlussmann kaum Probleme. Doch auch die Deutschen sorgten mit einer frühen Chance für eine quicklebendigen Beginn: Özils Querpass von der linken Seite Richtung Dejagah lenkte Torrejon jedoch mit Mühe zur Ecke.
U-21-EM in Schweden
Temporeich ging es weiter - doch die höhere Schlagzahl gaben Mitte der ersten Hälfte die Spanier vor. In der 33. Minute hätte die DFB-Elf dem Druck beinahe nachgeben müssen. Ein Schussversuch aus der Distanz landete von Boatengs Fuß bei Chico, Neuer kam blitzschnell aus dem Tor und lenkte dessen Abschluss zur Ecke. Und die wurde äußerst gefährlich: Sträflich frei kam Torrejon zum Kopfball - das Leder klatschte an die Querlatte.
Doch dann lief's auf einmal wieder besser für die Hrubesch-Elf. Der agilste und gefährlichste Deutsche Mesut Özil vernaschte an der linken Torauslinie gleich zwei Spanier, Keeper Asenjo hatte Mühe, den Rechtsschuss aus spitzem Winkel zu parieren. Kurz darauf musste der verletzte Boenisch das Feld für den Dortmunder Schmelzer verlassen. Beeindrucken ließ sich die DFB-Elf von dieser schlechten Nachricht aber nicht. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff zog Marin von der linken Seite nach innen. Sein 18-Meter-Schuss landete am Außenpfosten.
Mit weiteren guten Gelegenheiten für die deutsche Elf ging es in den zweiten Durchgang. Doch im Abschluss war die Abteilung Attacke einfach nicht konsequent genug. Nach Özils Querpass schoss Dejagah frei vor dem Gehäuse drüber (51.) - und der Bremer selbst machte es umgekehrt nicht besser. Neuer brachte Dejagah mit einem langen Auswurf ins Spiel. Nach dessen Zuspiel hatte Özil den Keeper bereits umdribbelt, brachte das Leder aus spitzem Winkel aber nicht im Tor unter (62.). Asenjo hatte den Fuß rechtzeitig rausgestreckt.
Quicklebendig, aber glücklos: Der dribbelstarke Bremer Mesut Özil gehörte dennoch zu den Besten gegen Spanien. picture alliance
In der 81. Minute dachte wohl jeder in Göteborg, dass die DFB-Elf nun Keeper Asenjo endlich überwinden würde. Nach einem Pass von der rechten Seite hatte Özil alle Zeit der Welt, sich die Ecke auszusuchen. Doch der Torhüter von Real Valladolid hatte einfach einen Sahnetag erwischt. Auch diesen Versuch parierte der beste Spanier, genauso wie einen letzten Drehschuss des eingewechselten Ben-Hatira in der Nachspielzeit.
Deutschland muss am kommenden Donnerstag (18:15 Uhr) gegen Finnland ran. Zweieinhalb Stunden später ist Spanien gegen England gefragt, das sein Auftaktspiel gegen die Finnen mit 2:1 gewann.