Abflug: Sestak segelt am Ball vorbei, Paraguays da Silva wartet schon. picture-alliance
Der slowakische Trainer Vladimir Weiss tauschte nach dem aus seiner Sicht unglücklichen 1:1 gegen Neuseeland, als die Osteuropäer in der dritten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich kassierten, auf drei Positionen. Der zukünftige Schalker Jendrisek, Zabavnik und Cech mussten Pekarik (Wolfsburg), Salata und Kozak (Mainz) weichen.
Paraguays Coach Gerardo Martino tauschte dagegen im Vergleich zum 1:1 gegen Italien nur einmal: Der ehemalige Angreifer des FC Bayern München, Santa Cruz, erhielt den Vorzug vor Torres.
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Die als Defensivmannschaft verschrienen Paraguayer überraschten die Slowaken zu Beginn und marschierten munter nach vorne. Vor allem der quirlige Santa Cruz sorgte zunächst für einige Unruhe in der neuformierten Abwehr der Osteuropäer. Der Ex-Münchner kam dann auch nach vier Minuten zur ersten Gelegenheit der Partie, die allerdings von Masuch vereitelt wurde.
Die "Albirroja" kontrollierte das Geschehen, auch wenn sich die Slowaken zunehmend besser auf die Angriffe der Südamerikaner einstellten und weniger zuließen. Nach vorne kam allerdings von den Weiss-Schützlingen überhaupt nichts. Nach 20 Minuten legten die Paraguayer wieder einen Zahn zu und näherten sich durch Riveros (20.), Barrios (24.) und Valdez (25.) dem Tor an. Gemacht wurde es dann von Vera, der von Barrios wunderbar angespielt wurde und unter Bedrängnis sehenswert aus 15 Metern ins linke Eck zur verdienten Führung lupfte (27.).
Die Slowakei war nun gefordert, reagierte auch mit intensiveren Angriffen. Durch Salata, der nach einer Ecke aus fünf Metern über das Tor köpfte, hätte man auch den Ausgleich erzielen können (37.). Kurz darauf hatte Santa Cruz plötzlich die große Möglichkeit zum 2:0, allerdings scheiterte er am herausgestürzten Mucha (39.). Weil in der 44. Minute sowohl Barrios als auch Valdez eine Flanke von rechts nicht verwerten konnten, ging es schließlich ohne weitere Treffer in die Kabinen.
"Albirroja" kontrolliert das Geschehen und sticht dann zu
Ab in die Kurve: Paraguayer bejubeln das 1:0. picture-alliance
Mit demselben Personal starteten beide Teams in die zweiten 45 Minuten, die lange Zeit sehr ereignisarm waren. Paraguay begnügte sich damit, das Match zu kontrollieren und das Ergebnis zu verwalten. Die Lateinamerikaner überzeugten dabei vor allem durch starkes Forechecking, wodurch die Slowaken, denen man das Bemühen nicht absprechen konnte, überhaupt nicht zum Spielaufbau kamen. Bezeichnend hierfür waren zahlreiche lange Bälle, die von Keeper Masuch geschlagen wurden. Die Begegnung plätscherte folglich lange Zeit vor sich hin, auch weil die Europäer das Risiko scheuten und weiter in ihrem taktischen Grundkonzept verharrten.
Wie aus dem Nichts holte dann Vera alle Beteiligten wieder aus dem Tiefschlaf. Der kurz zuvor eingewechselte Torres passte sehenswert in den Lauf von Santa Cruz, der von der linken Seite per Flanke Vera anvisierte. Dieser machte daraufhin im Grunde alles richtig und köpfte gegen die Laufrichtung des Torhüters aufs linke Eck. Allerdings sauste der Aufsetzer hauchdünn neben dem Pfosten vorbei (73.).
Wer aber gedacht hatte, dies wäre der Auftakt zu einer furiosen Schlussphase gewesen, der sah sich getäuscht. Paraguay agierte weiterhin äußerst clever, gewährte den Slowaken keine einzige Chance und machte zudem in der 86. Minute alles klar: Nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld legte da Silva auf Riveros ab, der aus 16 Metern trocken ins linke Eck zum 2:0-Endstand vollendete.
Zum Abschluss der Gruppenphase trifft die Slowakei auf Italien (im Ellis Park von Johannesburg), während es die Albirroja mit Neuseeland in Polokwane zu tun bekommt. Die Spiele werden zeitgleich am Donnerstag (24. Juni) um 16.00 Uhr angepfiffen.