Doppelpack: Lukas Podolski erzielte seine Länderspieltore Nummer 21 und 22. dpa
Die Slowakei setzte nach dem überzeugenden 5:1 gegen Wales vor allem auf ihre Bundesliga-Legionäre Mintal, Vittek und Karhan, allesamt Leistungsträger und auch Torschützen beim klaren Erfolg in Cardiff. Beim DFB-Team kehrten nach dem 2:0-Testspielsieg gegen Georgien fünf bei dieser Partie geschonte Leistungsträger in die Stammformation zurück. Für Hildebrand, Hitzlsperger, Odonkor, Trochowski und Hanke brachte Bundestrainer Joachim Löw Lehmann, Lahm, Frings, Schneider und Klose.
Die Anfangsminuten erlebten eine selbstbewusste Nationalelf, die Ball und Gegner gut laufen ließ, während bei der nervös agierenden Heimelf zunächst nichts zusammen laufen wollte. Ballack zeigte hohe Präsenz, nahezu jeder Angriff lief über den Chelsea-Profi. Die erste gefährliche Aktion freilich leitete Fritz mit Steilpass auf Klose ein, der Gegenspieler Durica einige Meter abnahm, dann aber gegen Keeper Contofalsky einen Schritt zu spät kam (7.).
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| Stadion | Tehelne pole |
| Zuschauer | 21.000 |
Schon die nächste Szene wenige Minuten später, wieder über rechts, sollte die Führung für die Löw-Elf bedeuten: Jubilar Schneider spielte in seinem 75. Länderspiel direkt in den Lauf von Klose, der zeigte diesmal Varga die Hacken und passte dann im Strafraum flach zurück auf Podolski, der schneller als Gegenpart Peter Petras war und aus fünf Metern einschoss (13.).
Zwar hatte Vittek zwei Minuten später per Kopf die erste Halbchance der Hausherren, doch mit breiter Brust diktierte der WM-Dritte das Geschehen weiterhin fast nach Belieben. Der Torschütze erwies sich wiederum wenig später binnen zwei Minuten zweimal als genialer Vorbereiter für seinen Bremer Sturmpartner: Zunächst nickte Klose eine genaue Flanke des ehemaligen Kölners aus fünf Metern knapp über die Querlatte, dann holte Skrtel den nach einem genialen Podolski-Pass allein aufs Tor zustrebenden Goalgetter im Strafraum im letzten Moment ein (18., 19.).
Ballack verlieh dann dem bis dorthin äußerst ansprechenden Auftritt des WM-Gastgebers nach einer Lahm-Flanke per Flugkopfball aus acht Metern folgerichtig mit Treffer Nummer zwei Ausdruck (25.).
Ballack lässt Keeper Contofalsky per Flugkopfball keine Abwehrchance. dpa
Und es sollte noch besser Kommen: Schweinsteiger nutzte einen Fauxpas von Contofalsky, - der Keeper konnte einen Ballackschuss nicht festhalten - und knallte den Ball vom linken Fünfereck mit links trocken in die lange Ecke. Er krönte damit eine nahezu perfekte Vorstellung der Gäste im ersten Abschnitt gegen einen freilich äußerst zweikampfschwachen Gegner (36.).
Die deutsche Gruppe D
In unveränderter Formation begannen beide Teams den zweiten Durchgang. Wie fast schon zu erwarten, nahm Deutschland mit dem sicheren Vorsprung im Rücken den Fuß vom Gaspedal. Die Gäste ließen die Slowaken nun kommen, die durch Vittek eine erste ernstzunehmende Möglichkeit hatten (48.). Die Galis-Elf ging nun etwas bissiger in die Zweikämpfe, dennoch geriet der WM-Dritte zunächst kaum in Gefahr.
Das DFB-Team ließ aber die Zügel nun immer mehr schleifen, und musste prompt ein Gegentor schlucken: Lehmann kam von seinen Verteidigern alleingelassen nach einem Kozak-Freistoß zu spät aus dem Tor, Varga köpfte vor dem Schlussmann aus sechs Metern unbedrängt ein (58.).
Es begann die stärkste Phase der Osteuropäer, wenn auch ohne die ganz großen Chancen - die deutsche Defensive stand bis auf wenige Ausnahmen stabil.
Eine knappe Viertelstunde nach dem Anschlusstreffer der Hausherren machte Podolski dann mit seinem zweiten Treffer alles klar: Schweinsteiger schickte halbrechts Klose auf die Reise, der allein auf Contofalsky zulief. Uneigennützig passte der Bremer auf den links mitgelaufenen Münchner, der den Ball aus vier Metern nur noch ins leere Tor zu schieben brauchte (72.).
Mit dem souveränen Erfolg wies die Löw-Elf mit der Slowakei einen Mitkonkurrenten im Kampf um die beiden ersten Gruppenplätze in die Schranken und erspielte sich durch den fünften Sieg im fünften Spiel unter dem neuen Bundestrainer eine gute Ausgangsposition auf dem Weg zur Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz.