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Slapstick beim FC Everton: Klub-Umfrage irritiert Trainer Sam Allardyce

Steht der Trainer schon wieder vor dem Aus?

Slapstick bei Everton: Klub-Umfrage irritiert Allardyce

Seine Position ist geschwächt - auch durch seltsame Aktionen seines Arbeitgebers: Everton-Trainer Sam Allardyce.

Seine Position ist geschwächt - auch durch seltsame Aktionen seines Arbeitgebers: Everton-Trainer Sam Allardyce. imago

Wegen der Europa-League-Qualifikation begann die Saison des FC Everton bereits im Juli, und nicht wenige Fans wünschen sich, sie wäre nun endlich mal vorbei. Wer hätte auch ahnen können, dass der siebte Platz nach dem ersten Spieltag die beste Platzierung der ganzen Saison bleiben würde?

Rund 200 Millionen Euro gab Everton nach der vergangenen Spielzeit (Platz sieben) auf dem Transfermarkt aus, gut 150 Millionen Euro im Sommer, knapp 50 Millionen noch einmal im Winter. Und bis heute scheint der Umbruch anzudauern, es bleibt der Eindruck eines eher zusammengewürfelten denn klug zusammengestellten Teams um Sigurdsson, Rooney & Co.

Die Fans sollten die Arbeit des Trainers bewerten - von eins bis zehn

Seit Monaten ist Everton mit zwei kurzen Unterbrechungen Premier-League-Neunter; die Europa League war nach der Gruppenphase beendet, der FA Cup nach einer Derby-Niederlage gegen Liverpool schon beim ersten Auftritt. Die Fans schimpfen über die tabellarische und fußballerische Langweile. Und in dieser Gemengelage dachte sich offenbar der Marketingchef, es sei eine gute Idee, die Dauerkartenbesitzer und Klubmitglieder wie schon öfter in der Vergangenheit per Fragebogen um ihre Meinung zu bitten - unter anderem über Trainer Sam Allardyce.

Auf einer Skala von eins bis zehn sollten sie die Arbeit des 63-Jährigen bewerten, der im November den zunehmend glücklosen Ronald Koeman abgelöst hatte, zuletzt selbst von den Fans offen beschimpft worden war und über dessen baldige Ablöse trotz einer Vertragslaufzeit bis 2019 bereits diskutiert wird. Und weil Allardyce, der legendäre 67-Tage-Nationaltrainer Englands , seit jeher nicht auf den Mund gefallen ist, fiel seine Reaktion darauf deutlich aus.

Allardyce schimpft: "Er hat Ahnung von Marketing, nicht von Fußball"

Die Umfrage sei eine "Panne" von Marketingdirektor Richard Kenyon gewesen: "Er hat Ahnung von Marketing, nicht von Fußball. Er hat da was falsch verstanden", schimpfte Allardyce am Donnerstag. "Das ist nicht gesund für mich gewesen, beim besten Willen nicht. Das erhöht den Druck nur noch weiter. Ich muss die Haut eines Nashorns haben - und die habe ich." Er unterstelle Kenyon keine böse Absicht, aber die ganze Sache sei schon "extrem unglücklich".

Klubboss Bill Kenwright hat sich inzwischen persönlich bei Allardyce für die neueste Slapstick-Episode bei den Toffees entschuldigt. "Und fragen Sie mich nicht, wie oft ich eine Zehn bekommen habe!", sagte Allardyce, woraufhin prompt ein Medienvertreter wissen wollte, welche Bewertung er sich selbst gegeben hätte. Antwort: "Piss off! Eine Elf!"

jpe