Sebastian Pelzer, dessen Vertrag bei Hansa Rostock am 30. Juni 2015 endet, steht vor dem Karriereende.
Schock für Hansa Rostock: Die Befürchtungen haben sich bestätigt, Shervin Radjabali-Fardi hat sich im Landespokalspiel gegen den Lübzer SV einen Kreuzbandriss zugezogen und wird der Mannschaft von Cheftrainer Peter Vollmann etwa sechs Monate fehlen. Damit ist die Hinrunde für den Abwehrspieler schon nach dem vierten Spieltag der 3. Liga gelaufen.
In seinem 16. Profi-Jahr macht Sebastian Pelzer noch mal eine neue Erfahrung. Mit Peter Vollmann erlebt er erstmals einen Coach, der ihn das zweite Mal trainiert - nach 2010/11, auch beim FC Hansa Rostock. Pelzer ist einer von fünf Profis, die von damals noch übriggeblieben sind. Einen Vorteil für sich sieht er allenfalls im zwischenmenschlichen Bereich.
Verkehrte Welt: Bei der 0:2-Schlappe in Saarbrücken am Dienstag hatte Hansa Rostock scheinbar die Rollen vertauscht. Die abstiegsbedrohten Saarländer nahmen das Heft in die Hand und erspielten sich hochkarätige Torchancen, der FCH wirkte dagegen verunsichert und mutlos. Nicht mehr tragbar ist die Situation für Kapitän Sebastian Pelzer, der den Kollegen hinterher eine Moralpredigt hielt.
Sebastian Pelzer stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. "Es wäre wichtig gewesen, wenn wir ein Zeichen gesetzt hätten", konstatierte Rostocks Kapitän. Den vollmundigen Ankündigungen, Revanche für das 0:6-Hinspiel-Debakel zu nehmen, ließen die Gastgeber eine verhaltene erste Halbzeit folgen. Die 0:1-Niederlage gegen Darmstadt hatte allerdings auch eine gute Seite: Die Rostocker haben nun Planungssicherheit.
Das Jahr begann für ihn mit einer Enttäuschung. Kapitän Sebastian Pelzer, der in der Hinrunde seinen Stammplatz in der Innenverteidigung an Steven Ruprecht verloren hatte, musste 135 Minuten auf der Bank schmoren, ehe er mitmischen durfte. Im denkwürdigen Heimspiel gegen Osnabrück (1:1), als die Hanseaten bereits zur Pause in doppelter Unterzahl agierten, wurde der 33-Jährige eingewechselt.
Er ist der Kapitän des FC Hansa Rostock - doch viel erklären will Sebastian Pelzer derzeit nicht. Nach einer Fußprellung, die er Mitte Oktober vergangenen Jahres erlitten hatte, verlor Pelzer seinen Stammplatz. Ein Kapitän, der nicht spielt - geht das auf Dauer gut? "Dazu sage ich nichts", meinte der Defensivspezialist. Derweil sorgen die Anhänger der Norddeutschen für Negativschlagzeilen: Im spanischen Trainingslager randalierten Hansa-Fans rund um das Spiel Bochum gegen Hoffenheim.
Sportlich hat Hansa Rostock die Talfahrt am Wochenende beenden können, wirtschaftlich jedoch befindet sich die Hansa-Kogge in unruhigem Fahrwasser. Wie der NDR berichtet, befindet sich im Etat des aktuell Vierzehnten eine Liquiditätslücke in Höhe von etwa einer Million Euro. Als mögliche Sanktionen stehen unter anderem ein Punktabzug sowie eine Geldstrafe im Raum. Dazu kommen noch personelle Sorgen.
Andreas Bergmann hatte es vorausgesehen. Der Coach von Hansa Rostock blieb selbst nach dem glänzenden Start (Platz 3 nach vier Spielen) auf dem Teppich. Stets betonte er, dass sich die Mannschaft entwickeln müsse, es Rückschläge geben wird. Genau in dieser Phase scheinen die Hanseaten gerade festzustecken. Nur einen Zähler holte Rostock aus den letzten vier Partien. Die Misere setzt sich auch in den Köpfen der Spieler fest.
Mit einem neuen Trainerteam wird Hansa Rostock in die kommende Spielzeit gehen. Wie der Verein am Mittwoch mitteilte, wird der bis zum 30. Juni 2013 gültige Vertrag mit Chef-Coach Marc Fascher nicht verlängert. Mit dem 44-Jährigen verlassen auch dessen Assistenztrainer den Drittligisten.
Die Begegnung Hansa Rostock gegen Arminia Bielefeld klingt für viele Fans auch heute noch nach Bundesligafußball. Drei Spielzeiten absolvierten die beiden Teams in den letzten zehn Jahren gemeinsam im Oberhaus. Am Samstag (14 Uhr, LIVE! auf kicker.de) treffen die krisengebeutelten Rostocker nun in der 3. Liga auf den Aufstiegsaspiranten aus Bielefeld. Verzichten muss Hansa-Trainer Marc Fascher dabei auf seine Leistungsträger Ken Leemans und Sebastian Pelzer.
Vor dem Saisonbeginn galt bei Hansa Rostock noch die Zielsetzung, den "Betriebsunfall Abstieg" mit dem direkten Wiederaufstieg zu reparieren. Doch nach nur einem Sieg aus den letzten zwölf Spielen hat Rostock mittlerweile nur noch sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Am Samstag (14 Uhr, LIVE! auf kicker.de) kommt es nun zum Kellerduell gegen den SV Darmstadt.