Bundesliga

Schalkes Vorbild heißt Bozdogan - 300 Zuschauer gegen den VfB

Baums Problem mit den Köpfen

Schalkes Vorbild heißt Bozdogan - 300 Zuschauer gegen den VfB

Allein auf weiter Flur: Schalkes Hoffnungsträger Can Bozdogan.

Allein auf weiter Flur: Schalkes Hoffnungsträger Can Bozdogan. Getty Images

Der Youngster taugt in mancher Hinsicht als Vorbild für die kommenden Wochen. Denn die Angst muss raus aus den Köpfen der Schalker Spieler vor dem Heimspiel gegen Stuttgart am Freitag.

Das Derby gegen den BVB zeigte am vergangenen Samstag vor allem eins: Wenn Schalke derzeit Fußball spielen muss, dann wird es für die Königsblauen ganz, ganz schwer. Das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten ist weg, Automatismen sind nicht vorhanden. Die Folge: Der Ball geht mindestens so schnell wieder verloren, wie er zuvor durch engagierte und konzentrierte Verteidigungsarbeit gewonnen wurde. Tore kann man so nicht erzielen, Spiele gewinnen erst recht nicht.

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Es wunderte daher nicht, dass sich Schalkes Trainer Manuel Baum nach der Partie in Dortmund Youngster Can Bozdogan herauspickte, um ihm ein Sonderlob auszustellen. "Wenn Can reinkommt, dann sieht man, der will den Ball haben und traut sich etwas zu", sagte der S04-Coach, der nach drei Spielen auf der Schalker Bank erst einen Zähler auf der Habenseite verbuchen konnte.

Wenn Can reinkommt, dann sieht man, der will den Ball haben und traut sich etwas zu.

Manuel Baum

Warum er Bozdogan so hervorhob? Die Antwort ist einfach: Baum benötigt mehr Spieler seiner Sorte, um die Mannschaft auch fußballerisch wieder voranbringen zu können. Offen forderte der Fußballlehrer zuletzt eine neue Fehlerkultur bei den Königsblauen, um den Mut wieder aus seinen Spielern herauszukitzeln.

Baum weiß: Nur über gute Leistungen im Training oder in Testspielen - wie zuletzt gegen Paderborn - ist die Wende nicht zu schaffen. In der Liga muss der Knoten platzen. Und das kann nur funktionieren, wenn sich seine Mannschaft traut, selbst aktiv zu werden. So wie Bozdogan, dem im Derby zwar auch nicht alles gelang, der aber zumindest versuchte, etwas zu bewegen.

300 Zuschauer gegen Stuttgart: Endet das Schalker Leiden?

Die Zeit ist knapp: Am Freitag empfängt der S04 den VfB Stuttgart. Es ist ein Spiel gegen einen Aufsteiger, das die Knappen wie schon zuvor beim 1:1 gegen Union vor 300 Zuschauern austragen werden - mehr sind angesichts der steigenden Corona-Zahlen nicht zugelassen, wie die Schalker am Montagnachmittag twitterten. p> Es ist ein Spiel, in dem die Schalker dringend punkten müssen, um tabellarisch nicht frühzeitig den Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze zu verlieren. Und - in der derzeitigen Saisonphase fast noch wichtiger: Um die lange Negativrekord-Liste der Leiden endlich abzuhaken und die Köpfe wieder freizubekommen.

Nicht, dass am Ende auch noch Bozdogan den Mut verliert. Oder schlimmer noch: die Hoffnung.

Matthias Dersch

Bilder zur Partie Borussia Dortmund - FC Schalke 04