Beide Teams waren bereits am Mittwoch im DFB-Pokal aktiv. Der FC Schalke demontierte Borussia Mönchengladbach mit 5:0, dennoch stellte Trainer Neubarth zwei Mal um. Poulsen ersetzte im zentralen Mittelfeld Sven Kmetsch. Spielmacher Andreas Möller rückte hinter die Spitzen und nahm den Platz für den verletzten Varela ein. Vermant rückte auf dessen halblinke Position. Auch Leverkusen lief mit einem veränderten Team nach dem 3:0-Sieg gegen Stuttgart im Pokal auf. Lucio kehrte zurück in die Dreierkette, zudem standen Balitsch und Berbatov in der ersten Elf. Auf der Bank mussten Ojigwe, Bastürk und Brdaric Platz nehmen. In der Offensive spielte Bayer mit Bierofka und Neuville als hängende Stürmer, ganz vorne sollte Berbatov für Gefahr sorgen.
Die Gäste versteckten sich in der Anfangsphase nicht und kamen als erste gefährlich vor das Tor. Bierofkas Distanzschuss erforderte schon die ganze Körperlänge von S04-Keeper Frank Rost, der den Ball um den Pfosten lenkte. Nach zehn Minuten hätte Möller die Führung für die Knappen erzielen müssen. Asamoah schickte den 35-Jährigen steil, doch dem Routinier versagten allein vor dem Tor die Nerven. Die Gastgeber hatten in der ausverkauften Arena in der Folgezeit mehr vom Spiel, doch echte Torgefahr kam bei den "Königsblauen" nicht auf. Die Schalker Abwehr wurde lediglich durch gelegentliche Dribblings von Neuville aufgeschreckt. Von den Schalker Stürmern war über die gesamte erste Halbzeit so gut wie nichts zu sehen, vor allem Mpenza hinterließ einen müden Eindruck. Zu Beginn der zweiten Hälfte das selbe Bild - Schalke mit mehr Spielanteilen, doch weiterhin ungefährlich. Bayer mit Kontern, ebenfalls mit zu wenig Biss. Da musste schon der Gegner mithelfen, um die Zuschauer aufschrecken zu lassen. Hajto verlängerte einen schnell ausgeführten Freistoß unglücklich in die Mitte zu Berbatov, doch auch der Bulgare vermochte es nicht, die Kugel zu versenken. Die Partie wurde jetzt ruppiger, aber auch interessanter - und es begann das große Haareraufen auf Schalke. Nach Berbatovs Großchance tauchte Asamoah nach herrlichem Pass von Vermant vor Keeper Butt auf, legte den Ball gleich einen Meter vorbei. Bierofka hatte auf der Gegenseite aus ähnlicher Position die Führung auf dem Fuß, machte es aber nicht besser als seine Kollegen vor ihm. Zudem waren beide Teams durch Freistöße gefährlich, doch die Keeper erwischten beide einen glänzenden Tag und entschärften die jeweiligen Schüsse (Matellan für Schalke, Sebescen für Bayer) bravourös. In der 84. Minute wieder eine 1:1-Situation mit dem gewohnten Ergebnis - diesmal klärte wieder Rost vor dem Leverkusener Balitsch. Als man dachte, dass gar kein Tor mehr fallen mochte, brach plötzlich Brdaric durch, legte den Ball an Rost vorbei und wurde von ihm umgerissen - Elfmeter und Rote Karte für den Torhüter der Knappen. Schneider verwandelte gegen den eingewechselten Ersatzkeeper Reck sicher und sorgte für das goldene Tor in der letzten Minute. Eigentlich hätte das torlose Unentschieden dem Spielverlauf mehr entsprochen, denn was die beiden Teams an Großchancen vergaben, war an Fahrlässigkeit kaum zu überbieten. Mit Keeper Rost wurde ausgerechnet der beste Schalker zur tragischen Figur des Spiels.