Bundesliga

SPIELBERICHT

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Schalkes Trainer griff wieder auf die im Europacup gesperrten Lehmann, Thon, Latal und Wilmots zurück, Schober, Müller, Held und Anderbrügge nahmen zunächst auf der Bank Platz. HSV-Coach Pagelsdorf änderte sein Team nur auf einer Position: Für Angreifer Weetendorf kam Regisseur Cardoso, Dembinski rückte vom offensiven Mittelfeld neben Salihamidzic in die Spitze. Die Absicht: Das laufstarke Sturmduo sollte die in der Luft starke, am Boden aber gelegentlich fehlerhafte Schalker Innenverteidgung ausmanövrieren. Ein Schachzug, der sich als äußerst effektiv erweisen sollte. Denn vor allem Dembinski bereitete den Gastgebern erhebliche Probleme. Der Pole, ein technisch starker, schneller Mann mit Übersicht, schoß ein Tor selbst, bereitete das zweite vor. Bei den Schalkern ging nach 25 Minuten die gewohnte Ordnung verloren, als Libero Thon (Bänderdehnung) das Feld verlassen mußte, damit der Denker und Lenker des Abwehr- und Aufbauspiels fehlte. Plötzlich wirkten bei den bis dahin hochüberlegenen Gastgebern die Abwehrspieler verunsichert, kamen etliche Pässe nicht mehr an, war Nemec mit der Aufgabe überfordert, die Fäden zu ziehen. Erst nach der Pause fanden sich die Schalker wieder - und da war das vorher oft von verbissenen Zweikämpfen geprägte Spiel phasenweise hochklassig. Großen Anteil daran hatte der offensiv eingestellte HSV, der sich als bestes Gästeteam der bisherigen Saison im Parkstadion vorstellte, und die sonst so sattelfeste Schalker Abwehr ordentlich in Verlegenheit brachte. Auch im Mittelfeld waren die Hamburger mindestens gleichwertig, was vor allem auf den enormen Wirkungskreis des Dänen Gravesen zurückzuführen war. Ihn hielt es nicht im rechten defensiven Mittelfeld, er unterstützte Spielmacher Cardoso, leitete den Hamburger Führungstreffer schlitzohrig (wenn auch nicht ganz regelkonform) ein und gewann fast alle Zweikämpfe. Schalke bemühte sich mit ungewohnt offensiver Spielanlage um den Sieg, versuchte auch, über die Flügel in den Rücken der Hamburger Abwehr zu kommen - aber dabei waren die Hausherren zu rechtslastig: Latal war weder von Hollerbach noch nach dessen Ausscheiden (Zerrung) von Jepsen zu halten, aber seine Flanken waren nicht immer genau genug, und in der Schlußviertelstunde ließ die Kraft nach. Auf der linken Seite fehlte dieser Drank nach vorn: Büskens gestattete Spörl zwar keine einzige Offensivaktion, kam selbst aber auch nie durch.