Personal: Schalke nach dem 3:0 in Nürnberg ohne Nemec (Grippe) und Wilmots (Bank), dafür waren Van Hoogdalem und Böhme wieder dabei. Drei Änderungen bei der Hertha nach der 0:3-Niederlage gegen Genf: Sverrisson, Dardai und Preetz mussten für Lapaczinski, Neuendorf und Rehmer weichen.
Taktik: Bei Schalke bildete sich eine Viererkette, weil Oude Kamphuis gegen die zentrale Spitze Marcelinho verteidigte. Hajto wurde bei Ballbesitz zum Antreiber über rechts. In diesem Fall ließ sich Van Hoogdalem dann etwas fallen. Asamoah durfte zunächst im Angriff ran, nicht - wie zuletzt - auf der rechten Außenbahn. Auch Hertha agierte mit Viererkette, wobei sich Rehmer eigentlich in fester Zuordnung um Sand kümmerte. Die drei Spitzen rochierten ständig, auch Marcelinho, der eigentlich in zentraler, vorderster Front auftauchte wich oft auf die Flügel aus. Schalkes Spielmacher Möller wurde nicht in direkte Manndeckung genommen, sondern im Raum übergeben.
Analyse: Die Schalker erzeugten wenig Druck, hatten kaum Überraschungsmomente im Spiel. Lange Zeit waren die Gastgeber zu sehr darauf bedacht, dass die Null steht. Stevens brachte zur Pause Matellan für Abwehrcehf Waldoch ins Spiel. Im Mittelfeld bildete sich dennoch ein Vakuum, weil die Partie an Möller, Vermant und Böhme über weite Strecken vorbeilief. Erst als Stevens Agali brachte, wurde Schalke mutiger. Asamoah ging nach rechts, wich dann für Wilmots. Die personellen Korrekturen wirkten jedenfalls befreiend, doch große Gefahr ging für Fiedlers Tor insgesamt dennoch zu selten aus. Erst in der Schlussphase stürmte Schalke bedingungs-, aber auch erfolglos.
Hertha stand insgesamt sicher, die gelegentlichen eigenen Vorstöße wurden meist über Marcelinho inszeniert. Der Brasilianer war seinem Bewacher Oude Kamphuis klar überlegen. Helle Aufregung herrschte im Schalker Abwehrverbund aber nur, wenn Schmidt und Tretschok gleichzeitig mitstürmten.
Fazit: Schalke war nicht entschlossen genug, Hertha erarbeitete sich deshalb den Punktgewinn redlich und bleibt in der Tabelle verdient vor Schalke.
Von Jean-Julien Beer und Steffen Rohr